Hautblasen sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume in oder unter der obersten Hautschicht. Kleine Bläschen werden Vesikel genannt, grössere Blasen nennt man Bullae. Sie sind ein auffälliges Leitsymptom, das viele Ursachen haben kann – von harmloser Reibung bis zu schweren Erkrankungen.
- Definition
- Symptombild
- Ursachen – Welche Krankheiten können dahinterstecken?
- Begleitsymptome / Komplikationen
- Selbsthilfe & Erste-Hilfe-Massnahmen
- Notfall-/Alarmzeichen
- Wann zum Arzt und welcher Arzt ist zuständig?
- Abklärung beim Arzt (Diagnostik)
- Ärztliche Behandlung / Therapieoptionen
- Verlauf & Prognose
- Vorbeugung / Prävention
Definition
Eine Hautblase entsteht, wenn sich die obersten Hautschichten voneinander lösen und sich Flüssigkeit (meist Gewebewasser, manchmal auch Blut oder Eiter) zwischen ihnen sammelt. Sie kann sowohl durch mechanische Reize als auch durch Entzündungen, Infektionen oder Autoimmunprozesse verursacht werden.
Symptombild
Hautblasen können klar, blutig oder eitrig gefüllt sein. Sie treten einzeln oder in Gruppen auf, können klein wie eine Stecknadel oder gross wie eine Pflaume sein. Die Haut um die Blase ist oft gerötet oder geschwollen. Je nach Ursache jucken sie, schmerzen oder platzen schnell auf. Manche Blasen betreffen auch die Schleimhäute (z.B. im Mund oder Genitalbereich).
Ursachen – Welche Krankheiten können dahinterstecken?
Hautblasen entstehen aus sehr unterschiedlichen Gründen:
- Mechanisch/physikalisch: Reibung, Verbrennungen, Sonnenbrand, Erfrierungen
- Infektionen: Herpes, Windpocken, Impetigo, Krätze
- Autoimmunerkrankungen: Pemphigus, bullöses Pemphigoid, Dermatitis herpetiformis
- Allergien: Kontaktallergien (z. B. gegen Nickel), Sonnenallergie
- Medikamente: Allergische Reaktionen oder Auslöser für Autoimmunprozesse
- Erbkrankheiten: Epidermolysis bullosa
- Andere Ursachen: Diabetes, Hitzepickel Die genaue Diagnose ist oft nur durch ärztliche Abklärung möglich.
Begleitsymptome / Komplikationen
Blasen können von Juckreiz, Schmerzen, Fieber, Abgeschlagenheit oder geschwollenen Lymphknoten begleitet werden. Geplatzte Blasen können sich infizieren, was zu einer Wundrose oder gar Blutvergiftung führen kann. Je nach Erkrankung können Narben, Pigmentstörungen oder chronische Schmerzen zurückbleiben.
Selbsthilfe & Erste-Hilfe-Massnahmen
- Reibungsblasen: Nicht aufstechen, sondern mit Blasenpflaster abdecken. Bei grossen, schmerzhaften Blasen kann ein steriles Anstechen sinnvoll sein.
- Verbrennungen: Kühlen (15–20°C Wasser), steril abdecken, keine Hausmittel auftragen.
- Sonnenbrandblasen: Kühlen, After-Sun-Produkte (auf intakter Haut).
- Geplatzte Blasen: Reinigen, desinfizieren, steril abdecken.
- Hausmittel (nur bei intakten Blasen): Aloe Vera, Kamillenteeumschläge
Notfall-/Alarmzeichen
Sofortige ärztliche Hilfe ist nötig bei:
- grossflächiger Blasenbildung
- Blasen in Mund, Auge oder Genitalbereich
- Fieber, Kreislaufproblemen oder Atemnot
- Anzeichen einer Infektion (z. B. eitriger Blaseninhalt, starke Rötung, Lymphstreifen)
- Blasen bei Neugeborenen oder Immungeschwächten
Wann zum Arzt und welcher Arzt ist zuständig?
Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn Blasen grundlos entstehen, sich häufen, schlecht heilen oder mit starken Beschwerden einhergehen. Auch bei Schleimhautbeteiligung oder wenn Blasen nach Medikamenteneinnahme auftreten, sollte ein Arzt konsultiert werden. Zuständig sind Hausärzte, Hautärzte (Dermatologen) oder Kinderärzte. Bei Verdacht auf eine Autoimmunerkrankung oder seltene Ursachen kann ein Spezialist hinzugezogen werden.
Abklärung beim Arzt (Diagnostik)
Der Arzt fragt nach Beginn, Verlauf, Begleitsymptomen, Medikamenteneinnahme und Vorerkrankungen. Die Haut wird genau untersucht. Bei Verdacht auf Infektionen oder Autoimmunerkrankungen können Bluttests, Abstriche oder eine Hautprobe (Biopsie) notwendig sein. Eine Gewebeprobe hilft, die Ursache eindeutig zu erkennen.
Ärztliche Behandlung / Therapieoptionen
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache:
- Bei Infektionen kommen antivirale oder antibiotische Mittel zum Einsatz.
- Autoimmunerkrankungen werden mit kortisonhaltigen Cremes, Tabletten oder anderen Immunsuppressiva behandelt.
- Allergien erfordern das Meiden des Auslösers und ggf. Antihistaminika.
- Genetische Erkrankungen wie die Epidermolysis bullosa brauchen intensive Pflege und symptomatische Therapie.
Verlauf & Prognose
Einfache Blasen heilen oft rasch und folgenlos ab. Infektionsbedingte Blasen (z.B. Herpes) können immer wiederkehren. Autoimmunerkrankungen verlaufen meist chronisch in Schüben. Sie sind gut behandelbar, aber selten heilbar. Die Prognose ist individuell verschieden.
Vorbeugung / Prävention
Gute Hautpflege, das Tragen von passenden Schuhen und atmungsaktiver Kleidung, Sonnenschutz sowie Hygiene helfen, Blasen vorzubeugen. Impfungen (z.B. gegen Windpocken und Herpes Zoster) bieten Schutz vor bestimmten Infektionen. Bekannte Allergene oder Auslöser sollten gemieden werden.