Schnupfen (Rhinitis)

Quelle: Mediscope

Definition

Grundsätzlich handelt es sich beim Schnupfen (Rhinitis) um eine akute, meistens durch Viren verursachte Nasenschleimhauterkrankung. Statistisch gesehen erwischt es jeden Erwachsenen dreimal im Jahr.

Die Dauer der unkomplizierten, akuten Erkrankung beträgt ca. 5 Tage. Allerdings ist das Flimmerepithel erst nach drei bis vier Wochen wieder voll funktionstüchtig. Das bedeutet, dass der Patient in dieser Zeit besonders anfällig für neue Infektionen ist.

Meistens ist ein Schnupfen das erste Zeichen für eine Erkältung.

Auf Grund der sehr unterschiedlichen Behandlung einer allergischen oder chronischen Rhinitis wird hier nur die akute Form ausführlicher besprochen.

Ursachen

Von Kälte allein bekommt niemand einen Schnupfen. In einem Experiment haben allerdings kürzlich walisische Forscher festgestellt, dass ein Schnupfen durchaus mit sinkenden Temperaturen und Frieren in Verbindung gebracht werden kann. Sie räumten allerdings ein, dass das Resultat auch von der Konstitution der Teilnehmer abhängig war.

Es sind immer Viren, die zu einem Schnupfen oder zu einer Erkältung führen. Zu den Krankheitserregern zählen zu 30% der Infekte die Rhinoviren, häufig sind auch RS-, Influenza-, Parainfluenza- und Adenoviren beteiligt. Hauptinfektionsweg ist der Kontakt mit infiziertem Nasensekret, aber auch durch Tröpfcheninfektion wird die Krankheit übertragen.

Durch die Zunahme der Umweltverschmutzung kann der natürliche Schutz der Nase (Filtern, Erwärmen und Anfeuchten der Luft) stark beeinträchtigt werden.

Lang anhaltender oder sogar ganzjähriger Schnupfen deuten meist auf eine Allergie hin, z.B. durch Hausstaub, Haustiere, Pollen.  Auch Chemikalien wie Farbstoffe, Metalle oder Bausubstanzen können eine chronische Rhinitis provozieren.

Symptome (Beschwerden)

Meist beginnt die akute Rhinitis mit einem Juckreiz in Nase und evtl. Augen, im Rachen und in den äusseren Gehörgängen. Wenn dann noch Niessanfälle hinzukommen, dann ist es wieder mal soweit: man hat einen Schnupfen.

Darauf folgen eine laufende Nase (Rinorrhöe) und eine verstopfte Nase (nasale Kongestion). Das Nasensekret ist anfänglich klar und wässrig und wird mit der Zeit dicker und möglicherweise grünlich-gelb gefärbt.

Die permanente Feuchtigkeit und die dazukommenden mechanischen Irritationen (Nasenputzen) können zum Wundwerden des Naseneingangs führen.

Kleine Kinder werden dann meistens noch zusätzlich von Schlafstörungen, Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit geplagt.

Aber auch Erwachsene können unter diffusem Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit, Kopfdruck und Frösteln leiden. Oft kommt es zu einer leichten Temperaturerhöhung.

Häufig ist eine Rhinitis begleitet von einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis). Das Riech- und Schmeckvermögen kann ebenfalls für ein paar Tage eingeschränkt sein.

Ein akuter Schnupfen dauert in der Regel ca. 5 Tage und sollte dann ganz abgeheilt sein. Wenn er länger dauert, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Wenn hohes Fieber, Halsschmerzen und Ohrenschmerzen  sowie Schmerzen im Stirnbereich dazu kommen, sollte man ebenfalls zum Arzt gehen. Dann hat sich die Krankheit whs. in die Nasennebenhöhlen ausgebreitet.

Diagnose (Untersuchung)

Zuerst wird der Arzt eine eingehende Krankengeschichte erheben, um herauszufinden, ob es sich beim Schnupfen um eine akute Erkrankung oder um eine Allergie handelt.

Je nach Ursache wird die Rhinitis wie folgt unterteilt:

  • Allergische Rhinitis: Saison-abhängig, ganzjährig, berufsbedingt
  • Infektiöse Rhinitis: akut oder chronisch
  • Strukturell bedingte Rhinitis: durch Nasenpolypen, Nasenscheidewandverkrümmung, Vergrösserung der Nasenmuschel
  • Intrinsische Rhinitis: hervorgerufen durch eine Drüsenerkrankung

Der Erregernachweis kann mittels Virusnachweis aus dem Nasensekret erfolgen. Zum Ausschluss einer richtigen Grippe kann der Arzt eine Blutentnahme machen.

Therapie (Behandlung)

Allgemeine Massnahmen

  • Während der Erkrankung ist eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung sinnvoll
  • Bettruhe ist bei erhöhter Temperatur und Fieber angezeigt
  • Ruhe und ausreichender Schlaf helfen der raschen Erholung. Auf sportliche Tätigkeiten sollte während eines grippalen Infektes verzichtet werden
  • Hohe Flüssigkeitsaufnahme (heisse Tees) hilft, den Schleim zu verflüssigen und reguliert den Flüssigkeitsverlust bei starkem Schwitzen. Hühnersuppe soll gemäss einer amerikanischen Studie antientzündlich wirken.
  • Wärmepackungen und Dampfinhalationen mit Salz verflüssigen ebenfalls den Schleim
  • Kopf beim Schlafen hochlagern
  • Rauch-und Alkoholstopp
  • Regelmässiges Händewaschen mit Seife, Benützen von  Papiertaschentüchern reduziert die rasche Ausbreitung der Viren und Bakterien
  • Diverse "Hausmittelchen" helfen auch: z.B: Zwiebelwickel, Quarkwickel, Essigsocken bei Fieber etc.

Medikamentös

  • Bis heute gibt es keine Möglichkeit, die Ursache des grippalen Infektes zu behandeln, es können nur die Beschwerden gemildert werden
  • Abschwellende Nasentropfen lindern die Symptome und halten sowohl Nasenatmung wie Abfluss aus den Nasennebenhöhlen frei. Diese Medikamente dürfen aber nicht länger als ca. 5-7 Tage angewendet werden, da sie bei dauerndem Gebrauch zu einer Gewöhnung führen, Rhinitis medicamentosa genannt
  • Echinacea (Roter Sonnenhut) hat gemäss einer neuen Analyse von 14 verschiedenen Studien eine Verkürzung der Symptome zur Folge
  • Chinesische Kräuter haben gemäss neueren Studien einen günstigen Effekt auf den Krankheitsverlauf
  • Studien zur Anwendung von Zink ergaben widersprüchliche Ergebnisse bezüglich Wirkung bei Erkältungskrankheiten. Eine Aussage zur Wirkung kann demnach noch nicht definitiv gemacht werden
  • Die hilfreiche Wirkung von Vitamin C scheint bei Erkältungen doch eher begrenzt zu sein. Lediglich bei vorbeugender Anwendung konnte in Bezug auf Dauer und Schwere der Erkältung bis anhin ein Nutzen gefunden werden.
  • Bakterielle Zusatzinfektionen können mit Antibiotika behandelt werden.

Wann zum Arzt?

Anhaltendes, hohes Fieber, Ohrenschmerzen, starke Kopfschmerzen oder Atemprobleme gehören in ärztliche Kontrolle.

Solange Beschwerden bestehen, können andere Menschen angesteckt werden.

Mögliche Komplikationen

Ein einfacher Schnupfen verläuft im allgemeinen ohne Komplikationen.

Bei einer starken Entzündung der Schleimhäute oder bei einer geschwächten Immunsystem kann es zu ernsthaften Erkrankungen wie Mittelohrentzündung, Lungenentzündung, Rippenfellentzündung, Kiefer- oder Stirnhöhlenentzündung (Sinusitis) kommen.

Vorbeugemassnahmen (Präventionsmassnahmen)

Für eine effiziente Vorbeugung gegen einen Schnupfen muss man das Immunsystem stärken und mobilisieren.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.