Definition
Herpesbläschen sind schmerzhafte Bläschen an den Lippen, der Zunge oder den Geschlechtsteilen. Die Erkrankung ist hochgradig ansteckend und kann durch Berührung, Küssen oder Geschlechtsverkehr (also durch direkten Kontakt, herpes = kriechend) weitergegeben werden.
Wer einmal Herpesbläschen hatte, bekommt sie unter entsprechenden Umständen häufig wieder. Da sie oft bei Fieber wieder auftreten, werden sie auch Fieberblasen oder Fieberblattern genannt. Besonders gefährdet sind Menschen mit einer Immunschwäche. Kinder können bei der Geburt von der Mutter angesteckt werden.
Ursachen
Das Herpes simplex Virus Typ 1 (HSV-1) verursacht Bläschen an Lippen, Zunge oder Mundschleimhaut. Die Ursache des Genitalherpes ist normalerweise das Herpes simplex Virus Typ 2 (HSV-2). Bedingt durch die veränderten Sexualpraktiken verursacht HSV-1 heute allerdings bereits 40% der Infektionen im Genitalbereich.
Herpes ist weitverbreitet. Schätzungen gehen davon aus, dass rund 70% der Bevölkerung mit dem HSV-1 Virus angesteckt sind und rund 20% mit dem HSV-2 Virus.
Folgende Faktoren können Herpesviren aktivieren:
- Sonneneinwirkung, besonders im Hochgebirge, aber auch durch UV-Lampen
- Zahnärztliche Behandlung
- Fieber, Erkältungskrankheiten, Grippe
- Stress, psychische Erkrankungen
- Menstruation
- Nahrungsmittelallergien
- Gestörte Immunabwehr z.B. bei schweren Erkrankungen, nach Operationen
Symptome (Beschwerden)
Viele Menschen infizieren sich mit dem Herpes Virus bereits in der Kindheit. Diese Infektion verläuft aber in der Regel ganz ohne Beschwerden. Einmal angesteckt, kann es immer wieder zur Erkrankung kommen, es gibt keinen Immunschutz.
Zunächst brennt, spannt und juckt die Haut. Nach einigen Stunden bilden sich Bläschen, die mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt sind. Diese öffnen sich, es kommt zu gelblichen Verkrustungen, die langsam abheilen. Die Bläschen können sich im Mund, auf den Lippen, in der Scheide oder in der Harnröhre bilden.
Lippenherpes ist meistens eine Zweitinfektion und verläuft mit weniger grossen Beschwerden als die Erstansteckung.
Später können Fieber, Lymphknotenschwellungen und allgemeines Krankheitsgefühl dazu kommen. Nach ca. zehn Tagen klingen diese Beschwerden aber wieder ab.
Diagnose (Untersuchung)
Die Befragung des Patienten, mit Einbezug der Beschwerden, und ein Augenschein ergeben meist eine ziemlich eindeutige Diagnose.
- Krankengeschichte unter Einbezug der Symptome
- Hautabstrich und Nachweis des Herpes Virus
- Blutuntersuchung
Therapie (Behandlung)
Eine Heilung der Infektion gibt es nicht, es kann immer wieder zu Krankheitsausbrüchen kommen. Mit zunehmendem Alter ist das Virus aber weniger aktiv und weniger aggressiv.
Medikamente gegen Schmerzen, Fieber und Entzündungen werden eingesetzt. Antivirale Salben (z.B. Aciclovir) können den Verlauf etwas abkürzen.
Neuere Studien haben ergeben, dass der häufige Gebrauch von Kondomen bei wechselnden Sexualpartnern das Ansteckungsrisiko hinsichtlich HSV-2 Infektion deutlich senken kann.
Was kann man selber tun?
- Benutzung von Kondomen (auch bei Oralsex, da möglicherweise eine HSV-1 Übertragung möglich ist)
- Vermeidung von Geschlechtsverkehr während der Krankheit. Auch wenn keine Wunden zu sehen sind, besteht Ansteckungsgefahr
- Wunden nicht berühren, es besteht Wiederansteckungsgefahr
Mögliche Komplikationen
Eine Herpes Infektion kann unter anderem folgende Komplikationen verursachen:
- Infektion der Läsionen mit Bakterien
- Wenn sich die Infektion auf die Augen ausbreitet, besteht die Gefahr einer Hornhautentzündung, was zur starken Beeinträchtigung der Sehkraft führen kann (Erblindungsgefahr)
- Eine besonders schwere Form der Hepes Infektion kann bei Menschen mit Neurodermitis auftreten (Eczema herpeticatum): Durch die gestörte Immunabwehr kann sich das Herpesvirus grossflächig auf der Haut vom Gesicht bis zum Rumpf ausbreiten. Diese Infektion kann dann zwei bis drei Wochen dauern und geht meist mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl einher.
Vorbeugemassnahmen (Präventionsmassnahmen)
Was kann man selber tun?
- Benutzung von Kondomen (auch bei Oralsex, da möglicherweise eine HSV-1 Übertragung möglich ist).
- Vermeidung von Geschlechtsverkehr während der Krankheit. Auch wenn keine Wunden zu sehen sind, besteht Ansteckungsgefahr.
- Wunden nicht berühren, es besteht Wiederansteckungsgefahr.