Gallenblasenentzündung (Cholezystitis)

Quelle: Mediscope

Definition

Bei der Gallenblasenentzündung ist die Gallenblasenwand der Gallenblase entzündet. Dies wird meist durch das Vorliegen von Gallensteinen ausgelöst. Häufige akute Gallenblasenentzündungen können einen chronischen Verlauf nehmen.

Frauen erkranken häufiger an einer Gallenblasenentzündung als Männer.

Ursachen

Oft gehen der Gallenblasenentzündung Koliken voraus, welche durch Gallensteine in den ableitenden Gallenwegen verursacht sind. Gallensteine sind der häufigste Grund für eine entzündete Gallenblasenwand. (Das Krankheitsbild Gallensteine wird separat behandelt).

Weitere Ursachen:

  • Nach stumpfen Traumen (Schlägen, Unfällen)
  • Angeborene Fehlbildung der Gallenblase
  • Polypen
  • Tumore
  • Infektionen
  • Nach grossen Bauchoperationen

Risikofaktoren:

  • Weibliches Geschlecht
  • Übergewicht
  • Fettes Essen, aber auch fettfreie Diäten begünstigen Gallensteine
  • Ballaststoffarmes Essen, Fastenkuren
  • Wenig Bewegung

Mögliche Auslöser einer Kolik:

  • Schwere, fette Mahlzeiten
  • Stress

Symptome (Beschwerden)

Beschwerden, die auf eine Gallenblasenentzündung hindeuten können, sind unter anderem:

  • Plötzlich einsetzende, zunehmend starke Schmerzen (Kolik), vorwiegend im rechten Oberbauch; die Schmerzen können in die Brust und bis in die Schultern ausstrahlen.
  • Fieber, Schüttelfrost
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Gelbgefärbter Stuhl, dunkler Urin
  • Leichte Gelbsucht

Bei der chronischen Gallenblasenentzündung sind die Schmerzen dumpf und weniger stark.

Diagnose (Untersuchung)

Zur Diagnose einer Gallenblasenentzündung werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:

  • Krankengeschichte unter Einbezug der Symptome: Die kolikartigen Beschwerden und Druckschmerzen im rechten Oberbauch führen den Arzt meistens schnell zur Diagnose.
  • Laboruntersuchungen: Damit lassen sich andere Krankheiten mit einem ähnlichen Beschwerdebild ausschliessen: z.B. Herzinfarkt, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Magen- oder Darmgeschwüre, Lungenentzündung, Blinddarmentzündung etc.
  • Ultraschall: Damit lassen sich vorhandene Steine nachweisen
  • Computertomographie
  • Ev. Laparoskopie und gleichzeitige Entfernung der Gallenblase

Therapie (Behandlung)

Damit Komplikationen verhindert werden, muss eine akute Gallenblasentzündung im Spital behandelt werden.

Die Behandlung richtet sich nach den Ursachen und der Schwere der Entzündung.

Medikamentöse Behandlung der akuten Entzündung

  • Entkrampfende Medikamente (Spasmolytika)
  • Medikamente gegen Übelkeit
  • Schmerzmittel
  • Behandlung von Begleit-Infektionen (Antibiotika)

Entfernung der Steine

  • Entfernung von Gallensteinen ohne Operation: Auflösung durch Medikamente, Steinzertrümmerung mit Ultra-Schockwellen.
  • Laparoskopie: Sicherung der Diagnose und Entfernung der Gallenblase (meistens erst nach Abklingen der Symptomatik, Wahloperation)
  • Operative Entfernung der Gallenblase bei schweren Entzündungen oder/und Komplikationen, bzw. wenn eine Laparoskopie nicht möglich ist.

Allgemeine Massnahmen

  • Vermeiden von Übergewicht und Fastenkuren
  • Ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung: Viel Früchte und Gemüse, normal fetthaltige Nahrung, ev. umstellen auf Pflanzenfette
  • Regelmässige Bewegung

Mögliche Komplikationen

Alle die nachfolgenden Komplikationen können lebensbedrohlich sein:

  • Platzen der Gallenblase (Gallenblasenperforation) mit schwerer Entzündung des gesamten Bauchraumes (Peritonitis)
  • Leberentzündung, Bildung von Leberabszessen
  • Darmverschluss

Vorbeugemassnahmen (Präventionsmassnahmen)

Die Massnahmen zur Behandlung nach einer Gallenblasenentzündung und nach einer Gallenblasenentfernung sind auch vorbeugend einzusetzen.

  • Diäten sind nicht erforderlich, aber eine gesunde, ausgewogene Ernährung
  • Regelmässige Bewegung
  • Vermeiden von Übergewicht

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.