Die Blutgefässe bilden im menschlichen Körper ein weit verzweigtes Netz, welches dem Bluttransport dient. Je nach Fliessrichtung des Blutes werden die Blutgefässe in Arterien und Venen unterteilt. Arterien haben grundsätzlich die Aufgabe, das sauerstoffreiche Blut, welches vom Herzen ausgestossen wird, in die abgelegenen Regionen des Körpers zu transportieren. Dies geschieht unter hohem, vom Herzen aufgebauten Druck (Blutdruck).
In den vom Herzen entfernten Regionen wird der Sauerstoff an das umliegende Gewebe abgegeben, damit die Zellen ihre Funktion ausüben können. Bei diesen Prozessen entsteht Kohlenstoffdioxid, welches im Austausch gegen Sauerstoff ins Blut aufgenommen und zur Lunge transportiert wird, wo es anschliessend abgeatmet wird.
Dieser Rücktransport des Blutes in die zentralen Körperregionen erfolgt über die Venen. Sie beinhalten 80 Prozent des gesamten Blutvolumens, welches im Normalfall vier bis sechs Liter beträgt. Umgekehrt befinden sich also gleichzeitig nur 20 Prozent des Blutes im arteriellen System.
Aufbau der Arterien
Das arterielle System kann anatomisch in grosse und kleine Arterien, in Arteriolen und Kapillaren unterteilt werden. Charakteristisch für den Verlauf in die Peripherie ist, dass der Durchmesser der Arterien kontinuierlich kleiner wird, bis man schliesslich von Arteriolen spricht. Am Endpunkt des arteriellen Systems gehen die Arteriolen in die Kapillaren über, die dem Stoffaustausch mit dem umliegenden Gewebe dienen.
Die Arterien sind in drei Schichten unterteilt:
- Endothel (innerste Zellschicht)
- Muskelschicht
- Bindegewebe
Die muskuläre Ebene spielt eine wichtige Rolle für die Funktion einer Arterie und variiert abhängig von der Entfernung vom Herzen. Herznahe Arterien sind dank der dehnbaren Elemente, der sogenannten Filamente, welche sich in der Muskelschicht befinden, äusserst elastisch. So können Blutdruckschwankungen aufgefangen und langfristige Arterienschäden vermieden werden. Bei diesem Prozess spricht man vom Windkesseleffekt.
Herzfern überwiegen die kontraktilen Elemente, sodass man von den Arterien des muskulären Typs spricht. Die Kapillaren würden bei dem hohen Blutdruck, der in der Hauptschlagader vorherrscht, platzen. Deshalb muss er von den herzfernen, muskulären Arterien gesenkt werden und folglich werden sie Widerstandsgefässe genannt.
Die Kapillaren haben nun die Aufgabe des Stofftransfers. Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid werden mit dem umliegenden Gewebe ausgetauscht. Ausserdem treten die flüssigen Bestandteile des Blutes, das Blutplasma, in das Gewebe über. Von diesem Punkt an wird das Plasma Lymphe genannt und hat die Aufgabe, Zellen zu versorgen, die keinen direkten Anschluss an das Blutgefässsystem haben.