Der TCS stellt allen Mitgliedern und Mitarbeitenden mit der Covid-Line by TCS MyMed & Hirslanden eine kompetente Anlaufstelle rund um das Coronavirus zur Verfügung. Mit acht Fragen an eine Hirslanden-Expertin geben wir in diesem Interview einen spannenden Einblick in den medizinischen Alltag während der aktuellen Corona-Pandemie.
Wir stellen unsere Fragen an Frau Dr. med. Dr. phil. Anna Margareta Erat. Sie ist Chefärztin des Check-up Zentrums Hirslanden und Fachärztin für Allgemeine Innere Medizin mit Vertiefung in Sportmedizin. Sie verfügt über eine langjährige Erfahrung in der medizinischen Forschung sowie ein Doktorat in Epidemiologie.
Frau Dr. Erat, wie schätzen Sie die aktuelle Lage für die Gesellschaft ein?
Die Corona-Pandemie ist nicht nur für die erkrankten Betroffenen eine Herausforderung. Durch Massnahmen wie Homeoffice und Homeschooling sowie Lockdowns und lange Quarantänen bringt sie auch weitgehende Auswirkungen auf die mentale Gesundheit, die sozialen Strukturen und die Wirtschaft mit sich.
Was kann denn jede Einzelne und jeder Einzelne von uns tun, um schneller zu einem Alltag zurückzukehren, wie wir ihn gewohnt sind?
Es ist jetzt besonders wichtig, dass wir einfache, effektive und effiziente Hygienemassnahmen wie Händewaschen und Desinfizieren, Sicherheitsabstand und Maskentragen konsequent einhalten, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen und eine Überlastung der Spitäler zu vermeiden. Hinzu kommen Corona-Tests, Contact Tracing, Isolation und Quarantäne. So können einschneidende Massnahmen wie Ausgangssperren und behördliche Schliessungen von Geschäften vermieden werden, was schlussendlich uns allen zugutekommt.
Gehen wir nun über zu ihrem medizinischen Alltag: Die Anzahl Hospitalisierungen sind ein grosses Thema, wie bewältigt Hirslanden den Ansturm?
Heute haben wir die Kapazität, viel mehr Personen zu testen als während der ersten Welle der Corona-Pandemie. So können wir jetzt frühzeitig eine Isolation zu Hause veranlassen, eine Triage durchführen und mit einer Therapie beginnen. In den meisten Fällen kann eine Hospitalisierung zum Glück vermieden werden. Bei multimorbiden und älteren Patienten kann jedoch eine Hospitalisierung nötig sein. Dafür haben wir spezifische Abteilungen, die von unseren Infektiologen und Experten betreut werden und nur für Patienten mit Covid-19 vorgesehen sind. So können wir diese Patientengruppe optimal betreuen und gleichzeitig die Versorgung von anderen Patienten gewährleisten.
Wo kann man sich bei Hirslanden auf das Coronavirus testen lassen?
Wir verfügen an diversen Standorten über eigene Corona-Testzentren, welche eine kompetente Betreuung und kurze Wartezeiten bieten. Die Terminvereinbarung kann unkompliziert online stattfinden. Die Auswertung des Abstrichs dauert in der Regel 24–36 Stunden. Das Testergebnis wird per SMS oder E-Mail übermittelt. Bei positiven Testresultaten werden die Patienten telefonisch kontaktiert und beraten.
Bei Symptomen fragt man sich oft, ob es nun eine normale saisonale Grippe ist oder ob man sich doch eine Corona-Infektion eingefangen hat. Was sind denn die Unterschiede?
Auch wenn sowohl Grippe- als auch Coronaviren die Atemwege angreifen können, gehören sie weder zum gleichen Stamm noch zur gleichen Virenfamilie. Die saisonale Grippe (Influenza) tritt in aufeinanderfolgenden Infektionswellen auf, wobei die meisten Erkrankungen in der Schweiz im Winter vorkommen. Wie bekannt, trat beim Coronavirus (Sars-CoV-2) die erste Welle im Frühling auf. Das Coronavirus weist eine höhere Sterblichkeit auf. Eine aktuelle Studie im Wissenschaftsmagazin Nature weist darauf hin, dass die Mortalität aber wieder am Sinken ist. Als Symptome stehen bei Covid-19 Geschmackverlust, trockener Husten, Gliederschmerzen, Durchfall und Fieber im Vordergrund. Die Grippe tritt mit Symptomen wie produktiver Husten (mit Auswurf), Gliederschmerzen, Schnupfen und Fieber auf. Die Abgrenzung aufgrund der Symptomatik ist häufig nicht einfach. Hier sind Beratungsangebote wie die Covid-Line by TCS MyMed & Hirslanden sowie die Abklärung beim Arzt essentiell. Denn letztendlich bringt nur ein Test im Labor die letzte Gewissheit.
Herbst und Winter sind Erkältungs- und Grippezeit. Dieses Jahr kommt mit dem Coronavirus ein neuer Virus-Player hinzu, welchen wir aus unserer Erfahrung in der Kombination noch nicht kennen. Wie gehen Sie die Thematik an?
Die Ausbreitung der Grippe wird durch die Hygienemassnahmen, welche wir aus der Corona-Prävention kennen, ebenfalls verlangsamt. Wichtig sind zudem sicher auch die Stärkung des Immunsystems sowie die Grippeimpfung. Die Stärkung der Abwehrkräfte kann auf verschiedene Arten und Weisen unterstützt werden. Dazu gehört ausreichend Schlaf, am besten mindestens sieben Stunden pro Tag. Des Weiteren spielen eine regelmässige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung mit Gemüse, Beeren und Früchten, das Spurenelement Zink sowie Antioxidantien, die freie Radikale neutralisieren, wie Vitamin C eine grosse Rolle. Menschen die sich vegetarisch oder vegan ernähren, müssen zusätzlich darauf achten, dass sie genügend Protein, Vitamin B12 und vor allem Vitamin D einnehmen.
Warum ist eine Grippeimpfung dieses Jahr besonders wichtig?
Damit der Körper bei einer Ansteckung mit dem Coronavirus dieses optimal bekämpfen kann, ist ein gesundes Immunsystem wichtig. Zudem sollten chronische Krankheiten wie Diabetes und Bluthochdruck optimal eingestellt werden. Da ein parallel auftretender akuter Infekt den gesamten Körper schwächen kann, ist es zudem empfehlenswert, sich mit einer Impfung gegen die Grippe zu schützen. Wenn der Körper geschwächt ist, können opportunistische Bakterien und Coronaviren einfacher eine Lungenentzündung und einen schweren Krankheitsverlauf hervorrufen.
Wann kann man sich bei Hirslanden gegen Corona impfen lassen?
Seit November bieten unsere Hirslanden-Zentren sowie viele Hausärzte und Apotheken die Grippeimpfung an. Eine Coronaimpfung ist noch nicht verfügbar.
Covid-Line by TCS MyMed & Hirslanden
Auch in herausfordernden Zeiten steht der TCS seinen Mitgliedern mit der medizinischen Plattform TCS MyMed mit Rat, Schutz und Hilfe zur Seite. Zur Ausweitung der Expertise in gesundheitlichen Anliegen ist der TCS eine Partnerschaft mit Hirslanden, dem grössten medizinischen Netzwerk der Schweiz, eingegangen. Bei Fragen rund um das Coronavirus bietet die Covid-Line by TCS MyMed & Hirslanden eine kompetente Anlaufstelle, unter anderem zu Themen wie Symptome, Abgrenzung zur Grippe oder Erkältung, Testzentren, Hygienemassnahmen und Verhaltensregeln oder zur aktuellen Reise-Situation in verschiedenen Ländern. Aufgrund der Partnerschaft werden selbst komplexe Fälle individuell und in erstklassiger medizinische Qualität durch hoch qualifizierte Spezialisten betreut.
Die Covid-Line steht allen Mitgliedern und Mitarbeitenden von TCS kostenlos zur Verfügung. Zwei Partner mit höchster Expertise stehen gemeinsam an Ihrer Seite: TCS und Hirslanden! #togetherwecare #TCSImmerAnMeinerSeite
Über Hirslanden
Die Privatklinikgruppe Hirslanden umfasst 17 Kliniken in 10 Kantonen, viele davon mit einer Notfallstation. Sie betreibt zudem 4 ambulante Operationszentren, 17 Radiologie- und 5 Radiotherapieinstitute. Die Gruppe zählt 2’506 Belegärzte sowie 10’417 Mitarbeitende, davon 498 angestellte Ärzte. Hirslanden ist die führende Privatklinikgruppe und das grösste medizinische Netzwerk der Schweiz. Sie steht für erstklassige medizinische Qualität, die durch hoch qualifizierte Fachärzte mit langjähriger Erfahrung gewährleistet wird. Hirslanden differenziert sich im Markt als Systemanbieter: interdisziplinäre medizinische Kompetenzzentren und spezialisierte Institute ermöglichen eine optimale und individuelle Behandlung auch hochkomplexer Fälle.
www.hirslanden.ch