Coronavirus: Kann man sich über den Fondue-Topf anstecken?

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Quelle: TCS MyMed

Ob traditionell «moitié-moitié» oder eine von zahlreichen Varianten – der gemeinsame Käsegenuss aus dem Caquelon sorgt für Fröhlichkeit und Gemütlichkeit. Wie sicher der Fondue-Genuss in Zeiten von Covid-19 ist, erklärt Prof. Dr. med. Christian Ruef.

Mehrere Menschen rühren mit ihrem Esswerkzeug im selben Topf, schieben das Werkzeug in den Mund und dann wieder zurück in den Topf. Kann man sich beim Fondue-Plausch, wenn eine infizierte Person im Topf mitrührt, mit Covid-19 anstecken? «Der geschmolzene Käse im Fondue erreicht eine Temperatur, die ausreicht, um Viren abzutöten. Somit gibt es auf diesem Weg kein Risiko», sagt Prof. Dr. med. Christian Ruef. Er ist Facharzt FMH für Innere Medizin und Infektionskrankheiten und sowohl in der Klinik Hirslanden in Zürich als auch in der Klinik Lindberg in Winterthur tätig.

Warum der Professor dennoch zur Vorsicht mahnt
«Problematisch ist es, wenn man auf engem Raum einen Abend lang zusammensitzt, laut spricht, lacht oder sogar singt. Das wären ideale Bedingungen für eine Übertragung des Virus. Deshalb würde ich eher kleinere Gruppen oder sogar ein Fondue zu zweit empfehlen.»

Auf die Fragen, wie wir denn bald alle zur Normalität zurückkehren können und was die beste Strategie ist, um mit dem Virus koexistieren zu können, sagt Ruef: «Es wird nun eine Weile dauern, voraussichtlich mehrere Jahre, bis das Virus keine Bedrohung mehr darstellt. Solange wir nicht bei einem Grossteil der Bevölkerung einen Schutz haben, anhand einer durchgemachten Krankheit oder einer Impfung, müssen wir die frühere ‹Normalität› vergessen und uns mit den mittlerweile bekannten Massnahmen gegenseitig schützen.»

Der Experte ist überzeugt, «dass wir als Gesellschaft lernfähig sind und mit der Zeit eine neue Routine und auch eine gewisse Gelassenheit entwickeln, sodass wir trotz des Coronavirus erneut ein gutes und vielfältiges Leben haben werden». Sollte die Gesellschaft mit der Zeit nachlässig werden, werde die Retourkutsche in Form von mehr Erkrankten und damit erneut verschärften Massnahmen unweigerlich kommen.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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