Dr. med. Hero P. D. Schnitzler, leitender Arzt des derma competence center in Zürich, zum Thema Hautirritationen durch Mund-Nasen-Schutzmasken.
Herr Schnitzler, Mund-Nasen-Schutzmasken gehören aktuell zum Alltag dazu. Doch viele Menschen klagen über Hautirritationen und Pickelbildung. Wieso führen die Masken zu Hautproblemen?
Der genaue Mechanismus, warum das vermehrte Tragen von Masken zu Hautirritationen und Pickeln führt, ist nicht genau und hinreichend untersucht. Diskutiert wird, dass es durch das feuchtwarme Klima unter der Maske zwangsläufig zu einer Veränderung des Mikrobioms der Haut – Gleichgewicht der Normalflora der Haut – kommen kann. Dies kann unterschiedliche Folgen haben.
Es gibt verschiedene Maskenarten. Haben diese auch verschiedene Auswirkungen auf die Haut?
Wichtig ist natürlich, dass die Masken – egal welche – nicht zu lange getragen und regelmässig gewechselt werden. Manche Menschen kommen besser mit Einwegmasken, andere besser mit Stoffmasken mit frischen Filtern zurecht. Dies ist sehr individuell und muss leider im Einzelfall ausprobiert werden.
Wieso reagieren einige Personen stärker als andere?
Menschen mit gewissen Prädispositionen und gegebenenfalls empfindlicher Haut reagieren anders. Es scheint, dass Hauterkrankungen, die bereits bestehen oder unterschwellig vorhanden sind, durch die Masken zum Ausbruch bzw. zu einer Verschlechterung gebracht werden können.
Was sollte man beachten, um die Haut nicht zu stark zu strapazieren?
Um die Haut möglichst nicht zu strapazieren, sollte die Maske regelmässig gewechselt werden. Zusätzlich sollten Betroffene ein mildes Reinigungsprodukt für die Haut verwenden und diese gut pflegen.
Wie pflegt man die irritierte Haut richtig?
Klagen Betroffene über Hautirritationen, sollten sie eine sehr milde oder auch medizinische Waschlotion zur Reinigung verwenden. Bei den Hautpflegeprodukten gilt es, ein Augenmerk darauf zu legen, dass die Produkte auf den Hauttyp abgestimmt sind.
Was kann man gegen vermehrte Pickelbildung tun?
Neigen Personen zu einer vermehrten Pickelbildung, könnte ein antiseptischer Wirkstoff Abhilfe schaffen. Um dies individuell beurteilen zu können, rate ich, einen Termin beim Hautarzt zu vereinbaren.
Sollte man bei auftretenden Hautproblemen einen Arzt konsultieren?
Ist die Irritation sehr stark ausgeprägt oder klingt sie trotz geeigneter Pflege nicht ab, sollte auf jeden Fall ein Arzt konsultiert werden. Des Weiteren sollten Betroffene vorsichtig mit zu viel Selbsttherapie oder Wundermitteln aus dem Internet umgehen.
Kann man Hautreaktionen, die durch die Maske ausgelöst werden, von Reaktionen durch andere Erkrankungen unterscheiden?
Als Laie ist dies schwer zu beurteilen. Hierzu hilft der Termin beim Hautarzt. Man muss aber berücksichtigen, dass sich viele Erkrankungen im Gesichtsbereich durch das Tragen einer Maske verschlechtern können.
Gibt es präventive Massnahmen, die das Auftreten von Hautproblemen im Mund-Nasen-Bereich verhindern?
Auch hier gilt, die Maske nicht zu lange zu gebrauchen und nicht in unnötigen Situationen zu tragen – jedoch immer, wenn es um den eigenen Schutz wie auch den der Mitmenschen geht. Unterstützend hilft die auf den Hauttyp abgestimmte Pflege.
Weitere Informationen finden Sie hier: www.dermacompetencecenter.com.
Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.
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