Therapie (Behandlung)
Zuerst muss eine eventuell vorliegende Grunderkrankung erkannt und behandelt werden. Die Demenzerkrankung selber ist nicht heilbar, doch mit einer gezielten Therapie kann der Hirnabbau verlangsamt werden.
Allgemeine Massnahmen
Eine ausgewogene Ernährung, viel Flüssigkeit, geordnete Tagesstrukturen helfen den Betroffenen, den Alltag zu bewältigen. Die Förderung der noch vorhandenen Fähigkeiten ist wichtig, es darf aber nicht auf eine Überforderung hinauslaufen.
Mittels speziellem Gehirn- und Körpertraining und der Nutzung der künstlerischen oder handwerklichen Fähigkeiten können Betroffene länger ihre Eigenkompetenzen behalten und selbständig sein.
Therapiestrategien
1. Behandlung der Grunderkrankung respektive Risikofaktoren
- Behandlung der gefässbedingten Risikofaktoren durch Medikamente (insbesondere hoher Blutdruck).
- Evtl. auch operative Methoden (Stenteinlage, Entfernung von Verstopfungen in der Halsschlagader).
2. Vorbeugung vor weiteren Hirnschlägen oder Arterienverstopfungen
- Blutplättchenhemmer
- Evtl. Blutverdünnung durch Gerinnungshemmer, wenn Embolien (verschleppte Gerinnsel) vom Herz als Ursache vermutet werden.
3. Nicht-medikamentöse Behandlung (wie z.B. soziale Hilfe, kognitives Training, Selbsthilfe- und Angehörigengruppen)
- Gedächtnistraining, Alltagstraining
- Psychotherapie, Paartherapie
- Beschäftigungstherapien (Malen, Kochen, Musik, Einbindung in einen gesunden Haushalt etc).
- Bewegung, Geselligkeit, Spielen
4. Psychiatrische und medizinische Begleittherapie
Medikamente
- Ginkgo Bilboa-Extrakt soll gemäss einigen Studien einen günstigen Effekt auf die Hirnfunktion von Demenzpatienten haben.
- Acetylsalicylsäure (ASS) wird empfohlen, wenn kein erhöhtes Blutungsrisiko besteht.
- Acetylcholinesterasehemmer haben sich nicht nur bei der Alzheimer-Demenz, sondern auch bei vaskulärer Demenz als wirksam erwiesen.
Die Acetylcholinesterasehemmer (Galantamin, Donezepil, Rivastigmin) verhindern, dass bereits gebildetes Acetylcholin im Gehirn wieder abgebaut wird, die Weiterleitung von Information somit besser gewährleistet ist. Der Einsatz dieser Medikamente wirkt sich günstig auf die kognitiven Funktionen (z.B. Gedächtnis- und Denkstörungen, "Realitätsverlust"), auf Alltagsaktivitäten und auf den gesamten gesundheitlichen Eindruck aus. Das Ausmass des Effekts ist allerdings bescheiden.
Die Medikamente dieser Substanzklassen führen nicht zur Heilung der Erkrankung, sondern verzögern lediglich den Verlauf.