Therapie (Behandlung)
Die Intensität der Behandlung richtet sich nach der Schwere der Schübe (blutige Durchfälle, Fieber, massives Krankheitsgefühl). Meist muss eine Dauermedikation eingeführt werden, damit die Schubintervalle sich in Grenzen halten.
Allgemeine Massnahmen
- Wie bei allen starken Durchfällen, besteht ein grosser Flüssigkeitsverlust, der durch Trinken ausgeglichen werden muss.
- Im Akutstadium: Bettruhe mit Bettflasche, ballaststoff- und zuckerarme Ernährung.
- Ernährungsumstellung mittels Ernährungsberatung. Häufiger Blutverlust kann zu Eisenmangel führen.
- Rauchstopp
Die meisten akuten Schübe können ambulant behandelt werden. Bei extrem starkem Flüssigkeitsverlust und bei blutigen Durchfällen muss der Patient in Spitalbehandlung. Es müssen Medikamente und Nährlösungen mittels Infusion gegeben werden.
Medikamente
- Entzündungshemmende Medikamente (z.B. Aminosalzylate, Kapseln oder Einläufe, die den Wirkstoff erst im Darm freigeben). Diese Medikamente können die Intervalle zwischen den Schüben verlängern.
- Bei schweren Schüben Kortison intravenös, als Tabletten, Zäpfchen oder Einlauf.
- Bei schwerem Verlauf evtl. Immunsuppressiva (Blutbildkontrollen notwendig) oder Immunmodulatoren.
- Probiotika: die zusätzliche Einnahme von nicht-krankmachenden Bakterien scheinen die Darmflora zu beruhigen und zu verbessern.
- Eisenpräparate, Kalzium, Vitamin D (zur Verminderung der Knochenschäden durch kortisonhaltige Medikamente).
Operation
Im Gegensatz zur anderen typischen chronisch entzündlichen Darmerkrankung, dem Morbus Crohn, kann die Colitis Ulcerosa durch die Entfernung des Dickdarms (Kolektomie) geheilt werden (Vor- und Nachteile dieses grösseren Eingriffs müssen aber sorgfältig gegeneinander abgewogen werden). Mit neueren Techniken ist es möglich, die Verbindung zum Schliessmuskel aufrecht zu erhalten, somit kann ein künstlicher Darmausgang vermieden werden.
Psychologische Betreuung
Der Alltag der Betroffenen ist meist stark geprägt durch die Krankheit, deshalb kann eine Psychotherapie helfen, besser mit der Krankheit umzugehen. In der Schweiz gibt es Patientengruppen, die sich zu Selbsthilfegruppen zusammengeschlossen haben.