Definition
Ein Kompartmentsyndrom oder Logensyndrom tritt auf, wenn sich der Gewebedruck innerhalb einer sogenannten Muskelloge (Kompartment) am Unterarm oder Unterschenkel akut erhöht, etwa aufgrund einer Verletzung (akutes Kompartmentsyndrom) oder während einer Überbelastung (chronisches Kompartmentsyndrom). Am häufigsten ist der Unterschenkel nach einem Unterschenkelbruch betroffen.
Kompartments oder Muskellogen sind Muskelgruppe an Armen oder Beinen, die jeweils von einer fest anliegenden Membran (sogenannte Muskelfaszie) umhüllt werden. Im Kompartment verlaufen auch Blutgefässe und Nerven. Kommt es zu Schwellungen oder Flüssigkeitsansammlungen (Bluterguss, Gewebeflüssigkeit) innerhalb des Kompartments, reicht der Platz nicht mehr aus und es kommt zum Druckanstieg, der zu Schäden der Muskeln und Nerven führen kann.
Das akute Kompartmentsyndrom ist immer ein medizinischer Notfall, der sofort im Krankenhaus behandelt werden muss, um einen Gewebeuntergang zu verhindern.