Therapie (Behandlung)
Gewarnt wird vor Selbstmedikation mit Schmerzmitteln, da diese meistens nicht viel bringen und auf die Dauer die Nieren und die Leber schädigen können. Bei der Hälfte aller Patienten treten - auch ohne Medikamenteneinnahme - Phasen völliger Schmerzfreiheit auf, die länger als sechs Monate, bei etwa 20% der Betroffenen auch länger als ein Jahr andauern können.
Medikamentös
Die primäre (ideopathische Trigeminusneuralgie) lässt sich meistens medikamentös gut behandeln und lässt so eine Abgrenzung zur symptomatischen (sekundären) Trigeminusneuralgie zu.
Es werden vorwiegend Medikamente zur Behandlung von neurologischen Krankheiten, allein oder in Kombination, eingesetzt (Carbamazepin, Phenytoin)
Nutzen und Schaden dieser Medikamente müssen gut abgewogen werden. Viele dieser Medikamente können Nebenwirkungen machen wie Benommenheit, Müdigkeit, Hautausschläge, Schwindel, Verstopfung, Gleichgewichtsstörungen, Zittern, Gedächtnisstörungen etc.
Chirurgisch
Zuerst wird immer medikamentös behandelt, da die Erfolgschancen gross sind. Ein Teil der Betroffenen muss später operativ behandelt werden.
Grundsätzlich kommen drei verschiedene Behandlungen in Betracht:
- Perkutane Verfahren, dazu gehören die Thermokoagulation (temperaturgesteuerte Koagulation), Glyzerinrhizolyse und Ballonkompression
- Mikrovaskuläre Dekompression
- Radiochirurgische Verfahren
Perkutane Verfahren:
Diese Behandlungsverfahren werden häufig angewendet, da keine Eröffnung des Schädels notwendig ist und die Eingriffe unter Kurznarkose und ambulant durchgeführt werden können.
Mikrovaskuläre Dekompression
Diese Operationstechnik hat die Beseitigung der Nervenkompression durch die Blutgefässe zum Ziel und muss am offenen Schädel unter Vollnarkose durchgeführt werden. Die Erfolgsquoten dieser Behandlungsmethode sind hoch, die Komplikationen (Blutungen, Verlust des Hörvermögens, Schwindelzustände nach der Operation) liegen unter 1%. Älteren Patienten, bei denen eine solche Operation zu risikoreich ist, wird eher von dieser Methode abgeraten.
Radiochirurgische Verfahren
Hier wird der Trigeminusnerv in seiner Eintrittszone am Hirnstamm bestrahlt.
Andere Behandlungsmethoden
- Kryotherapie (Vereisung) von Nerven
- Akupunktur
- Alkoholinjektionen
Psychotherapie
Bei Depressionen und seelischer Belastung durch dauernde Schmerzen. Oft hilft es, sich mit andern Betroffenen auszutauschen (Selbsthilfegruppen).