Therapie (Behandlung)
Grundsätzlich gibt es zwei Alternativen zur Therapie: entweder konservativ mit Medikamenten und Krankengymnastik oder die Operation. Die Entscheidung, welche Therapie die beste ist, erfolgt individuell: Ein Sportler will wahrscheinlich möglichst bald wieder ein voll funktionsfähiges Knie, also wird er die Operation wählen; ein älterer Mensch mit wenig körperlicher Betätigung wird vermutlich auf eine Operation verzichten.
Medikamente
- Schmerzmittel (Analgetika)
- Abschwellende Mittel (Antiphlogistika)
- Evtl. Thromboseprophylaxe (Blutverdünnung)
Physikalische Therapie
- Physiotherapie: Krankengymnastik (Muskelaufbau, Verbesserung der Koordination, Verhütung von Kontrakturen, Reizdämpfung nach konservativer oder operativer Behandlung)
- Gelenkschutztraining Kryotherapie (Kältetherapie)
- Ultraschalltherapie
- Ergotherapie
- Manuelle Lymphdrainage
Operation
Die häufigste Operationsmethode ist das Einbringen einer Kreuzbandplastik ins Gelenk, quasi als Ersatz für das gerissene Band. Dazu wird ein Stück körpereigene Sehne meist von der Kniescheibensehne (Patellarsehne) oder den sogenannten Hamstrings (Sehnen zweier Muskeln seitlich am Knie) verwendet.
Die Operation wird meist nicht sofort durchgeführt, da das Risiko einer Gelenkvernarbung mit Bewegungseinschränkung in den ersten Tagen nach dem Unfall besonders gross ist. Die früher üblichen Kreuzbandnähte werden heute nur noch in Einzelfällen (zum Beispiel bei Bandausriss aus der knöchernen Verankerung) gemacht.
Nach der Operation ist eine intensive krankengymnastische Nachbehandlung notwendig. Diese ist für das Wiedererlangen einer normalen Kniegelenksfunktion äusserst wichtig.
Notfallmassnahmen (Erste Hilfe)
Bei nahezu jeder akuten Sportverletzung kann nach dem PECH-Schema vorgegangen werden. Schnelles Handeln ist gefragt.
P = Pause - sofortiger Sportunterbruch
E = Eis - Kühlen der verletzten Stelle, sofern es sich nicht um eine offene Wunde handelt. Es muss nicht unbedingt Eis sein, auch kalte Umschläge können helfen
C = Compression - Druckverband wirkt der Schwellung entgegen; Achtung: Nicht zu fest anlegen, damit die Druchblutung der Extremität nicht unterbunden wird
H = Hochlagern - Bei Verletzungen, welche die Extremitäten (Arme, Beine) betreffen, wird der Rückfluss des Blutes und der Schwellflüssigkeit durch Hochlagern erleichtert. Natürlich gilt das nicht für Menschen, die bewusstlos sind und bei denen der Verdacht auf eine Kopf- Schulter- und Rückenverletzung besteht. Im Zweifelsfall Eiswickel machen oder die verletzte Extremität ruhig stellen und ab zum nächsten Arzt oder Spital.