Wie äussert sich das Symptom?
Hyperventilation bezeichnet eine übermässig tiefe und hektische Atmung, die meist durch psychische Belastungen wie Aufregung, Angst, Panik oder Stress ausgelöst wird. Der Arzt spricht auch von psychogener Hyperventilation oder Hyperventilationssyndrom. Meist sind junge Frauen betroffen.
Obwohl im Hyperventilationsanfall rascher und tiefer geatmet wird, hat der Betroffene paradoxerweise das Gefühl nicht genug Luft zu bekommen. Die Angst zu ersticken führt dazu, dass noch hektischer geatmet wird, was die Symptomatik weiter verschärft. Es bildet sich ein "Teufelskreis", aus dem der Betroffene selbst schwer wieder herauskommt.
Eine psychogene Hyperventilation wird vom Betroffenen als bedrohlich erlebt, sie ist aber grundsätzlich nicht gefährlich. Nur selten kommt es bei starker Hyperventilation zur kurzzeitigen Ohnmacht.
Durch die schnelleren und tieferen Atemzüge wird zu viel Sauerstoff (O2) eingeatmet und vermehrt Kohlendioxid (CO2) ausgeatmet. Dadurch gerät das Sauerstoff-Kohlendioxid-Verhältnis im Blut aus dem Gleichgewicht. Hält dieser Zustand längere Zeit an, sinkt auch der Kalziumspiegel im Blut. Die Folge ist eine erhöhte Erregbarkeit von Nerven (Kribbeln in den Fingern) und Muskeln (Muskelkrämpfe).
Beim Hyperventilationssyndrom tritt eines oder mehrere der folgenden Symptome auf:
- Schnelle und tiefe Atmung
- Gefühl, nicht genügend Luft zu bekommen, Erstickungsgefühl
- Starke psychische Erregung, Zittern, Unruhe, Panik, Angst
- Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Fingern und um den Mund
- Muskelverkrampfungen, v.a. der Hände ("Pfötchenstellung")
- Herzklopfen und Herzrasen
- Schwitzen
- Schwindelgefühl, Schwarzwerden vor den Augen, Schwäche, selten Ohnmacht
Eine Hyperventilation (übersteigerte Atmung) infolge einer echten Luftnot kann auch bei körperlichen Erkrankungen, vor allem bei Herz- und Lungenkrankheiten, auftreten (siehe Symptom Atemnot). Im Folgenden wird nur auf die psychogene Hyperventilation eingegangen.