Wie äussert sich das Symptom?
Als Lähmung bezeichnet man die Unfähigkeit einzelne Körperteile (z.B. Arm, Bein, Gesicht, Mundwinkel) oder ganze Bereiche des Körpers (z.B. eine Körperhälfte) willentlich zu bewegen. Aber auch der ganze Körper kann von einer Lähmung betroffen sein (z.B. bei Querschnittslähmung). Lähmungen gehen mit abgeschwächten Muskelreflexen und im Verlauf mit einer Verschmächtigung der Muskulatur (Muskelatrophie) einher.
Generell unterscheidet man zwischen einer vollständigen Lähmung (= Plegie) und einer unvollständigen (leichteren) Lähmung (= Parese). Unvollständige Lähmungen werden oft als Muskelschwäche wahrgenommen.
Die Ursachen sind in der Regel Erkrankungen oder Schädigungen der Muskeln selbst oder der entsprechenden Nervenbahnen, welche die Muskeln steuern. Diese lassen sich in drei Gruppen einteilen:
- Zentrale Lähmung: Die Ursache der Lähmung liegt im Gehirn oder im Rückenmark, wie z.B. bei Schlaganfall, Gehirnblutung oder Gehirnentzündung.
- Periphere Lähmung: Die Ursache für die Lähmung sind Schädigungen der Nerven oder des Kontakts zwischen Nerven und Muskel. Beispiele sind Quetschungen der Nerven (z.B. durch Unfall oder Bandscheibenvorfall).
- Muskuläre Lähmung: Die Ursache für die Lähmung liegt in den Muskeln selbst, wie z.B. bei einer Muskelentzündung oder bei erblichen Muskelerkrankungen.
Weiters wird das Ausmass einer Lähmung (Plegie oder Parese) wie folgt unterteilt:
- Monoparese bzw. Monoplegie (mono = einzig), wenn nur ein Arm oder ein Bein betroffen ist
- Hemiparese bzw. Hemiplegie (hemi = halb), wenn eine Körperhälfte betroffen ist
- Paraparese bzw. Paraplegie (para = neben), wenn beide Arme oder beide Beine betroffen sind
- Tetraparese bzw. Teraplegie (tetra = vier), wenn alle vier Gliedmassen betroffen sind
Lähmungen können aber nicht nur die willentlich kontrollierbaren Muskeln, sondern auch die sogenannte unwillkürliche Muskulatur betreffen, wie z.B. den Darm oder die Harnblase.
Abzugrenzen ist eine Bewegungsunfähigkeit aufgrund von Muskelverkrampfungen, Schmerzen oder Bewegungsblockaden. Hier handelt es sich um keine Lähmungen, auch wenn sie vielleicht so empfunden werden.
Mögliche Begleitsymptome: Gefühlsstörungen, Taubheitsgefühle, Kopfschmerzen, Fieber, Gangstörung, Schluckstörung, Sprachstörung, Nervenschmerzen