Mit der Endoskopie oder Spiegelung können Organe und Körperhöhlen ohne grössere Hautschnitte betrachtet sowie Operationen als sogenannte Schlüssellochchirurgie durchgeführt werden. Endoskope sind dünne langstielige Instrumente, die entweder über natürliche Körperöffnungen (Mund, Anus, Nasenlöcher, Scheide, Harnröhrenöffnung etc.) oder über kleine Hautschnitte ins Innere des Körpers geschoben werden. Es gibt auch dünne biegsame (flexible) Endoskope, die etwa zur Magenspiegelung, Darmspiegelung oder Blasenspiegelung verwendet werden. Eine Spezialform der Endoskopie ist die Videokapselendoskopie des Dünndarms, bei der eine tablettenförmige Videokapsel geschluckt wird, die auf ihrem natürlichen Weg durch den Verdauungstrakt fortlaufend Bilder an einen tragbaren Videorekorder überträgt.
Die Endoskopie ist ein Verfahren aus vielen medizinischen Fachgebieten, vor allem aus der Inneren Medizin (Gastroenterologie, Pneumologie), Gynäkologie, Urologie, Orthopädie, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Chirurgie.
Für eine Endoskopie muss die Blutgerinnung intakt sein. Gegebenenfalls werden die Gerinnungswerte im Blut vorher geprüft (Blutabnahme). Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, müssen diese möglicherweise einige Tage vor der Untersuchung pausieren oder durch Heparin-Bauchspritzen ersetzen. Anweisungen dazu gibt der Arzt.
Die meisten Endoskopien zu Diagnose (Spiegelungen) können ambulant in der Arztpraxis durchgeführt werden und erfolgen mit einer Kurznarkose (Beruhigungsspritze). Endoskopische Eingriffe (Schlüssellochoperationen) erfolgen in der Regel im Spital und in Vollnarkose.
Das Endoskop ist mit einer Minikamera ausgestattet, das ein hochaufgelöstes und vergrössertes Bild auf einen Monitor überträgt. Eine Lichtquelle leuchtet dabei das Untersuchungsareal bzw. Operationsgebiet aus. Damit lassen sich etwa Entzündungen, Blutungen, Tumoren und viele weitere krankhafte Veränderungen aufspüren. Bei Bedarf könne kleinste chirurgische Instrumente durch das Endoskop eingeführt werden und unter ständiger Sicht Gewebeproben oder kleinere Eingriffe durchgeführt werden (Blutstillung, Abtragung von Polypen im Darm). Bei endoskopischen Schlüssellochoperationen werden je nach Grösse des Eingriffs zusätzlich zwei oder mehr sogenannte Trokare durch weitere kleine Hautschnitte eingeführt. Trokare sind Metallröhrchen, durch die alle Operationsinstrumente zum Operationsgebiet geschoben werden können.
Eine Schlüssellochoperation im Bauchraum nennt man Laparoskopie.
Die Möglichkeiten und Einsatzgebiete der Endoskopie sind vielfältig. Sie wird zur Diagnose, Operationsplanung, Behandlung und Nachkontrolle eingesetzt. Mittlerweile sind die meisten Operationen mittels Endoskopie (Schlüssellochoperation) durchführbar. Beispiele sind: Blutstillung im Magen, Abtragung von Polypen im Dickdarm, Entfernung von Gallensteinen oder Entfernung der ganzen Gallenblase, Behebung von Meniskusschäden im Knie, Bandscheibenoperationen, Entfernung der Prostata oder Entfernung von Eileiter und Gebärmutter.
Laparoskopie
Arthroskopie
Die Endoskopie ist im Allgemeinen ein risikoarmes Verfahren. Wie bei jedem Eingriff sind Komplikationen wie Blutungen, Verletzungen von Gefässen, Nerven oder Organen, sowie Wundinfektionen möglich. Bei einer Narkose besteht auch immer ein gewisses Narkoserisiko.
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