Therapie (Behandlung)
Legasthenische Kinder sollten möglichst früh ein konsequentes Training durch speziell geschulte Psychologen erhalten. Denn die Probleme beim Lesen und Schreiben gefährden nicht nur den Schulerfolg des Kindes, sondern auch dessen soziale Entwicklungsmöglichkeiten. Im Normalfall muss mit einer Behandlungsdauer von etwa 2 Jahren gerechnet werden. Daher ist es wichtig, so früh wie möglich zu beginnen, da das Training abgeschlossen sein sollte, bevor das Kind in eine höhere Schule wechselt. Wichtig ist, dass Therapeut, Eltern und Schullehrer dabei eng zusammenarbeiten.
Da jedes Kind ''seine eigene Legasthenie'' hat, erfolgt für jedes Kind ein individuell angepasstes Training, das sich nach dem Schweregrad, dem Zeitpunkt des Trainingsbeginns, dem Grad der Frustration des Kindes usw. richtet.
Die Eckpfeiler des Trainings und der Behandlung sind:
- Ausführliche Beratung der Eltern
- Förderung der Aufmerksamkeit des Kindes im Umgang mit Buchstaben und Zahlen. Bei anderen Beschäftigungen ohne Buchstaben und Zahlen können Kinder mit Legasthenie oft problemlos auch über Stunden die Aufmerksamkeit halten.
- Verbesserung der Lese- und Schreibleistungen
- Aufbau und Festigung des Selbstbewusstseins
- Mitbehandlung zusätzlicher psychologischer Auffälligkeiten
Beispiele für anerkannte deutschsprachige Trainingsprogramme sind: ''Kieler Lese- und Rechtschreibaufbau'', ''Lautgetreue Rechtschreibförderung'', ''Marburger Rechtschreibtraining'', ''Legasthenie-Training nach der AFS-Methode'' oder ''Pädagogische LRS-Therapie''.
Prognose
In den meisten Fällen muss damit gerechnet werden, dass einen die Symptome einer Legasthenie ein ganzes Leben lang begleiten. Während Probleme beim Lesen oft deutlich abnehmen, sind Schwierigkeiten beim Schreiben oft auch noch im Erwachsenenalter vorhanden. Der Schulerfolg und später auch die Berufswahl können durch die Legasthenie beeinträchtigt werden.