Therapie (Behandlung)
Zwar ist die Schuppenflechte bis heute nicht heilbar, in den meisten Fällen lässt sich der Hautbefund jedoch mit den zur Verfügung stehenden Therapien deutlich bessern.
Lokaltherapie - Medikamente zur äusserlichen Anwendung:
Bei leichter bis mittelschwerer Psoriasis wird in erster Linie lokal behandelt, d.h. in Form von Salben oder Crèmes. Zum Einsatz kommen folgende Wirkstoffe:
- Salicylsäure und Harnstoff (Urea): Weichen die Hornschuppen auf und halten die Haut geschmeidig
- Dithranol und Vitamin D-Präparate: Verringern die gesteigerte Zellaktivität der Haut
- Kortison präparate: Entzündungshemmend
- Retinoide (Vitamin A-Abkömmlinge): Vorsicht: nicht in der Schwangerschaft anwenden!
- Teerpräparate: Wegen häufigen Nebenwirkungen immer seltener verwendet
Welches Präparat das für Sie geeignete ist, hängt von der Art und der Ausprägung der Erkrankung ab. Bei einem akuten Schub sollte die Haut eher vorsichtig behandelt und so weit wie möglich in Ruhe gelassen werden. Hartnäckige Herde hingegen erfordern eine intensive und konsequente äusserliche Behandlung. Regelmässige Kontrollen durch den Hautarzt sind wichtig, da manche äuserlichen Medikamente wie Harnstoff oder Teerpräparate auch eine geringe hautreizende Wirkung haben können.
Die Lokaltherapie kann mit den anderen Behandlungsformen gut kombiniert werden.
Systemische "innerliche" Therapie
Bei mittleren bis schweren Fällen erfolgt eine systemische Behandlung; d.h. die Medikamente werden in Form von Tabletten, Kapseln, Spritzen oder Infusionen verabreicht. Die häufigsten Wirkstoffe dazu sind:
- Methotrexat (MTX): MTX wird schon viele Jahre in der Rheumatherapie eingesetzt und ist auch bei Psoriasis mit oder ohne Gelenksbeteilgung wirksam.
- Fumarate: Wirken gegen die Entzündungsvorgänge bei der Psoriasis
- Retinoide (Vitamin A-Abkömmlinge): Diese werden häufig mit der Phototherapie kombiniert. Sie beeinflussen das Wachstum und die Ausreifung von Hautzellen und wirken gegen die Entzündung in den Psoriasisherden. Vorischt: Retinoide dürfen nicht in der Schwangerschaft eingenommen werden!
- Kortisonpräparate: Kortison eignet sich aufgrund der Nebenwirkungen nicht zur Langzeitbehandlung; ausserdem kommt es nach Absetzten der Kortisonbehandlung häufig zu einer Verschlechterung des Hautbefundes.
Photo- und Lichttherapie
Neben Medikamenten zur äusserlichen und innerlichen Behandlung wird auch ultraviolette Strahlung (UV-Licht) zur Therapie der Psoriasis eingesetzt. Hier wird sowohl UV-A als auch UV-B-Licht verwendet. Die Bestrahlung wirkt hemmend auf die fehlgeleiteten Immunvorgänge in der Haut. Um die Wirkung der schwächeren UV-A Strahlung zu erhöhen, wird diese oft mit Medikamenten aus der Gruppe der Psoralen kombiniert (P-UVA-Therapie genannt), welche die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen.
Die Therapie mit UV-Licht muss jedoch zeitlich begrenzt werden, da sich ansonsten das Risiko für Hautkrebs erhöht.
Neue Therapien mit "Biologicals"
Mit zunehmend besserem Verständnis der Entstehungsmechanismen der Psoriasis, richtet sich das Interesse der Forschung nicht mehr so sehr auf die Rolle der gestörten Hautzellen, sondern vielmehr auf die fehlgeleiteten Immunvorgänge und dem Entzündungsgeschehen in der Haut als wesentliches Element dieser Autoimmunerkrankung.
Neue Medikamente, die sogenannten "Biologicals", die biotechnisch aus menschlichen Eiweißen hergestellt werden, wirken gezielt gegen die Entzündungsprozesse, die für die Psoriasis verantwortlich sind. Sie werden dem Körper mittels Injektion zugeführt, da sie bei oraler Einnahme im Magen verdaut werden würden, bevor sie wirken können. Da diese Medikamente noch sehr teuer sind, werden sie vorwiegend nur bei Patienten eingesetzt, die von der Erkrankung sehr geplagt sind oder auf andere Therapien nicht angesprochen haben.
Pflanzliche Wirkstoffe (Phytotherapie)
Auch bei der Psoriasis können pflanzliche Wirkstoffe hilfreich sein. Dazu zählen Präparate mit Aloe vera, Kamille, Ringelblume, Stiefmütterchen, Virginische Zaubernuss oder Cayenpfeffer. Sie wirken gegen Entzündungen der Haut, lindern den Juckreiz und fördern die Wundheilung.