Therapie (Behandlung)
Die Behandlung sollte unmittelbar nach Feststellen eines Lausbefalles angefangen werden. Wichtig ist, Personen und Institutionen, bei welchen sich der/die Betroffene aufgehalten hat, zu informieren. Um eine weitere Ausbreitung zu vermeiden, müssen alle Kontaktpersonen kontrolliert und allenfalls behandelt werden. In vielen Schweizer Schulen gibt es Laustanten, die die jeweiligen Kindergärten und Schulen betreuen, kontrollieren und auch Präventions-Schulungen durchführen.
Insbesondere werden die Eltern über Vorbeugemassnahmen und über die exakte Durchführung der Behandlung instruiert.
Behandlung mit Shampoos, Lotionen mit Insektiziden (Pedikuloziden)
Insektizidhaltige Shampoos oder Lotionen: Diese Mittel sollten nicht zur Vorbeugung angewendet werden. Allenfalls kann es sonst bei den Läusen zu Resistenzen gegen die Wirkstoffe (sogenannte Pedikulozidresistenzen) kommen und sie wirken nicht mehr. In einigen Ländern ist das Problem der Pedikulozidresistenzen bereits aufgetreten.
Pedikulozide müssen streng nach Gebrauchsanweisung mehrmals während der angegebenen Zeitdauer angewandt werden. Wichtig ist die gründliche Kontrolle mit dem Nissenkamm. Vorhandene Nissen sollten sofort entfernt werden. Augen, Mund und Nase dürfen nicht mit den Mitteln in Berührung kommen, da diese die Schleimhäute reizen.
Es gibt bereits auch insektizidfreie Präparate auf dem Markt. Damit werden die Kopfläuse bedeckt und erstickt. Diese Behandlung dauert eine Woche, bei starkem Befall sollte sie nach weiteren Wochen wiederholt werden.
Regelmässiges Durchkämmen der nassen Haare kann bei Kopfläusen Erfolg zeigen. Sind die Läuse aber an andern Stellen zu finden, braucht es ebenfalls Insektizide.
Vorsicht mit Läusemitteln bei Kleinkindern oder Säuglingen: Auf die Gefahr hin, dass das Mittel in den Körper eindringen kann, werden die Behandlungen hier meist stationär durchgeführt.
Heisse Luft gegen Kopfläuse
Heisse Luft (mind. 45°) während 1 Stunde scheint eine effektive, einfache und sichere Methode zu sein, jemanden von einem Lausbefall zu befreien. Darüber hinaus ist nicht mit einer Resistenzbildung zu rechnen. Das hat eine Studie ergeben, die im Fachblatt Pediatrics im November 2007 erschienen ist. Dabei wurde ein spezieller LouseBuster*, eine Art "Megafön", mit andern Heissluftapplikationen verglichen.
Praktisch alle mit dem LouseBuster behandelten Teilnehmer waren eine Woche nach Therapiebeginn von den Läusen geheilt. Nebenwirkungen traten keine auf. Andere Experten warnen: Heissluftapplikationen z.B. mit Haarföhn, können die Kopfhaut verbrennen.
*LouseBuster sind zur Zeit in der Schweiz noch nicht zugelassen. (Anmerkung der Redaktion)