Therapie (Behandlung)
Auch wenn die Kniescheibe von allein wieder in die richtige Position springt (Selbstreposition) ist eine Behandlung wichtig. Jede Kniescheibenverrenkung hinterlässt Schäden an der Knorpeloberfläche der Kniescheibe sowie allenfalls Knochenverletzungen. Eine weitere Gefahr sind Verletzungen des Bandapparates an der Innenseite des Knies.
Auf ca. die Hälfte aller ersten Kniescheibenluxationen folgen erneute Luxationen, wenn die erste nicht richtig therapiert wurde. Ausserdem steigt das Risiko für Knorpelschäden (Chondropathie) mit jeder erneuten Luxation.
Ziel der Behandlung ist deshalb: Schmerzlinderung und langfristig die Vermeidung einer Arthrose im Kniescheibengelenk.
Mögliche konservative (nicht-chirurgische) Massnahmen bei der erstmaligen Luxation:
- Sofortige Reponierung der Kniescheibe
- Physikalische Massnahmen mit Stärkung der Oberschenkelmuskulatur
- Tragen einer Spezialbandage, welche die Kniescheibe an Ort behält
- Ev. Oberschenkelgips
Wenn folgende Faktoren vorliegen muss das Knie chirurgisch saniert werden:
- Nach wiederholten Luxationen
- Bei Knorpel- oder Knochenabsplitterungen
- Bei Abriss des inneren Kapsel-Bandapparates der Kniescheibe
Methoden der Knie-Sanierung
Grundsätzlich gibt es zwei Hauptinterventionen: Die Weichteilsanierung (Straffung, Naht von Bändern) sowie Korrekturmassnahmen am Knochen. Allen Methoden gemeinsam ist das Ziel, die Kniescheibe in ihrem Gleitkanal am unteren Ende des Oberschenkelknochens zu halten.
Nachbehandlung nach Operation
Die Nachbehandlung muss der vorausgegangenen Operation angepasst werden.
Wichtig sind auch hier physikalische Massnahmen mit Stärkung der Oberschenkelmuskulatur (Training des inneren vordern Oberschenkelmuskels) sowie Dehnung der hinteren Oberschenkelmuskulatur.