Vermehrtes Wasserlassen wird durch die Menge des ausgeschiedenen Urins und/oder über die Häufigkeit der Toilettengänge definiert.
Mehr oder häufigere Ausscheidung von Urin kann grundsätzlich entweder durch ein vermehrtes Angebot an Flüssigkeit, eine zu geringe Wiederaufnahme des Primärharns in der Niere oder durch Erkrankungen der ableitenden Harnwege zustande kommen. Folgende konkrete Leiden können dahinter stecken: Herzschwäche , Zuckerkrankheit , hormonelle Erkrankungen oder Entzündungen der ableitenden Harnwege. Bei Harnwegsinfekten ist die Gesamtmenge an Urin aber nicht erhöht, lediglich die Frequenz der Toilettengänge (im Fachjargon Pollakisurie genannt).
Vermehrtes Wasserlassen kann als folgende drei Phänomene auftreten, die auch zusammen bestehen können:
Je nach Ursache kann das vermehrte Wasserlassen mit weiteren Beschwerden verbunden sein:
Begleitsymptome: Schmerzen beim Wasserlassen, Blut im Urin, abgeschwächter Harnstrahl
Vermehrtes Wasserlassen steht oft im Zusammenhang mit einer grossen Trinkmenge, insbesondere von harntreibenden Getränken (Alkohol, Kaffee). Denn je mehr getrunken wird, umso mehr wird ausgeschieden. Auch Stress kann zu vermehrtem Harndrang führen. Vermehrtes Trinken aufgrund eines Durstgefühls kann aber auch auf ernste Erkrankungen hinweisen, allen voran die Zuckerkrankheit (Diabetes). Weitere Ursachen können Herz- oder Nierenkrankheiten oder die Einnahme harntreibender Medikamente (Diuretika) sein. Nächtlicher Harndrang tritt oft bei Harnwegsinfekten oder im Rahmen der chronischen Herzschwäche auf, da der Körper Wassereinlagerungen im Gewebe, die sich aufgrund der Herzschwäche währende des Tages bilden, in der Nacht besser abbauen kann.
Ursachen für häufiges Wasserlassen (Polyurie/Pollakisurie):
Vermehrtes Wasserlassen kann man nur bedingt vorbeugen. Im Vordergrund stehen präventive Massnahmen zur Vermeidung von Erkrankungen, die zum vermehrten Wasserlassen führen können.
Zu solchen Massnahmen gehören:
Vermehrtes Wasserlassen, das man sich nicht erklären kann, und dauerndes gesteigertes Durstgefühl sollen immer von einem Arzt abgeklärt werden. Es könnten ernsthafte Erkrankungen wie Diabetes oder Herzkrankheiten dahinter stecken.
Welcher Arzt ist zuständig?
Um sich ein genaues Bild von den aktuellen Beschwerden und den möglichen Ursachen zu machen, erfolgt zuerst die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) und eine körperliche Untersuchung mit einfachen Hilfsmitteln (Betrachten, Abtasten, Abhören, Abklopfen, Funktionsprüfungen, etc.). Ausgehend von der Anamnese und der körperlichen Untersuchung können weitere spezielle Untersuchungen folgen.
Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese)
Körperliche Untersuchung
Es werden Blutdruck, Puls, Körpergewicht und Temperatur gemessen sowie Herz und Lunge abgehört. Bei der Inspektion der Haut und Schleimhäute wird auf Zeichen von Austrocknung oder von Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme ) geachtet. Ebenso wird der Bauch abgetastet und abgehört. Es werden auch die Nierenlager in den Flanken abgeklopft, die bei Entzündungen der Nieren schmerzhaft sein können. Bei Männern wird die Prostata mit dem Finger über den Enddarm getastet, bei Frauen erfolgt eine vaginale Untersuchung.
Weitere Diagnostik/spezielle Untersuchungen
Mehr Informationen zur Abklärung (Diagnostik) finden Sie in den jeweiligen Krankheitsbildern
Die Therapie bei vermehrtem Wasserlassen richtet sich immer nach der Ursache.
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