Die Colitis ulcerosa (geschwürige Dickdarmentzündung ) ist eine chronisch entzündliche, meist in Schüben verlaufende Dickdarmerkrankung, die häufig vom Enddarm (Mastdarm) ausgeht und sich auf den gesamten Dickdarm ausbreiten kann. In der oberflächlichen Schleimhautschicht des Dickdarms können entzündliche Geschwüre gefunden werden, die leicht bluten.
Charakteristisch ist das schubartige Auftreten der Symptome. Solche Schübe können über Wochen hinweg dauern, mehrmals im Jahr. Dazwischen gibt es immer wieder beschwerdefreie Phasen. Oft ist eine Colitis ulcerosa nicht vom Morbus Crohn (chronische Darmentzündung) zu unterscheiden. Der Morbus Crohn kann allerdings im gesamten Verdauungstrakt aktiv sein, die Colitis ulcerosa ist auf den Dickdarm beschränkt.
Betroffen sind meist junge Erwachsene zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr. Die chronische Darmentzündung ist eine schwere Erkrankung, auch wenn es zwischen den Schüben lange, beschwerdefreie Phasen geben kann.
Die Ursachen sind nach wie vor nicht genau geklärt. Vermutet werden erbliche, infektiöse und psychische Faktoren. Meist ist es ein Zusammentreffen von verschiedenen Ursachen. Mit verantwortlich sollen auch Umweltfaktoren und eine Fehlfunktion des Immunsystems sein.
Unklare Darmbeschwerden, die über längere Zeit anhalten, gehören auf jeden Fall in ärztliche Abklärung.
Zur Diagnose einer Colitis ulcerosa werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:
Die Intensität der Behandlung richtet sich nach der Schwere der Schübe (blutige Durchfälle, Fieber, massives Krankheitsgefühl). Meist muss eine Dauermedikation eingeführt werden, damit die Schubintervalle sich in Grenzen halten.
Die meisten akuten Schübe können ambulant behandelt werden. Bei extrem starkem Flüssigkeitsverlust und bei blutigen Durchfällen muss der Patient in Spitalbehandlung. Es müssen Medikamente und Nährlösungen mittels Infusion gegeben werden.
Im Gegensatz zur anderen typischen chronisch entzündlichen Darmerkrankung, dem Morbus Crohn, kann die Colitis Ulcerosa durch die Entfernung des Dickdarms (Kolektomie) geheilt werden (Vor- und Nachteile dieses grösseren Eingriffs müssen aber sorgfältig gegeneinander abgewogen werden). Mit neueren Techniken ist es möglich, die Verbindung zum Schliessmuskel aufrecht zu erhalten, somit kann ein künstlicher Darmausgang vermieden werden.
Der Alltag der Betroffenen ist meist stark geprägt durch die Krankheit, deshalb kann eine Psychotherapie helfen, besser mit der Krankheit umzugehen. In der Schweiz gibt es Patientengruppen, die sich zu Selbsthilfegruppen zusammengeschlossen haben.
Solange sich die Krankheit auf den unteren Teil des Darmes beschränkt ist der Verlauf gut und die Betroffenen haben eine normale Lebenserwartung. Eine adäquate, dauernde Behandlung verhilft den meisten Patienten zu einem fast normalen Leben.
Im chronisch entzündeten Darm können sich Fisteln und Abszesse bilden, die einen operativen Eingriff verlangen.
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