Weltblutspendetag: Ihr Blut rettet Leben

Blutspende


Therapie

Quelle: TCS MyMed


Blut spenden ist wichtig und rettet Leben, denn auch heute kann Blut nicht künstlich hergestellt werden. Zum heutigen Weltblutspendetag beantwortet Franziska Kellenberger von Blutspende SRK Schweiz wichtige Fragen rund ums Thema Blutspende.

Wer kann Blut spenden – wichtigste Kriterien:

  • Guter Gesundheitszustand
  • Alter für Erstspender 18–60 Jahre, für Mehrfachspender bis 75 Jahre
  • Mindestens 50 Kilo schwer
  • Keine grösseren Operationen und keine Geburten in den letzten zwölf Monaten
  • Kein Risikoverhalten: Drogen, neue und wechselnde Sexualpartner
  • Keine Tätowierungen oder Piercings während der letzten vier Monate
  • Keine Einnahme bestimmter Medikamente. Dazu erhalten Sie genauere Auskunft bei Ihrem regionalen Blutspendedienst
  • Wartefristen nach Aufenthalten in Ländern mit bestimmten Infektionskrankheiten. Das können Sie selber prüfen mit unserem Online-Travelcheck
  • Wartefristen nach gewissen Impfungen. Unser Online-Impfcheck gibt Ihnen dazu gezielte Informationen
  • Wegen vCJD-Krankheit (Variante der Creutzfeld-Jakob-Krankheit) keine Spende, wenn Sie seit 1980 selber Blut erhalten haben oder während 1980 und 1996 mehr als sechs Monate in den UK waren

Frau Kellenberger, heute ist der Weltblutspendetag. Seit wann gibt es diesen Tag?
Der Weltblutspendetag wurde 2004 durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRK), die Internationale Gesellschaft für Transfusionsmedizin (ISBT) und die Internationale Föderation der Blutspendeorganisationen (FIODS) ins Leben gerufen. Der Weltblutspendetag wird am 14. Juni, dem Geburtstag von Karl Landsteiner (1868–1943), dem Entdecker der Blutgruppen, begangen.

Wie läuft eine Blutspende ab und wie sollte man sich darauf vorbereiten?
Blut sollte nicht nüchtern gespendet werden. Deshalb ist es wichtig, vor der Blutspende etwas Leichtes zu essen und genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Nach der Anmeldung und Registrierung wird ein Fragebogen ausgefüllt und anschliessend mit einer medizinischen Fachperson persönlich besprochen. Danach werden Blutdruck und Puls gemessen, und der Blutfarbstoffgehalt (Hämoglobin) wird bestimmt. Das eigentliche Spenden von Blut dauert nur etwa zehn Minuten. Nach einer Ruhepause bildet ein Imbiss zur Stärkung den Abschluss. Die gesamte Blutspende dauert im Durchschnitt etwa 45 Minuten. Für die erste Spende sollte man sich ungefähr eine Stunde Zeit nehmen, da zusätzlich die Personalien aufgenommen werden.

Wie viel Blut hat ein Mensch, wie viel wird bei der Spende entnommen und wie lange dauert es, bis der Körper die Blutspende ausgeglichen hat?
Ein Erwachsener, der über 50 kg wiegt, hat ca. vier bis sechs Liter Blut. Davon werden 450 ml entnommen. Der Körper reguliert die Blutzellen nach einer Spende automatisch, diese Zellerneuerung braucht etwas Zeit. Die Nachbildung der weissen Blutkörperchen (Leukozyten) geschieht innerhalb weniger Tage. Auch die Thrombozyten (Blutplättchen) brauchen wenige Tage. Das Blutplasma wird ebenfalls zügig nachgebildet. Die Neubildung der roten Blutkörperchen dauert etwa zwei Monate. Daher gibt es eine Obergrenze für die Anzahl Blutspenden im Jahr: dreimal bei Frauen und viermal bei Männern.

Gibt es Dinge, die nach der Spende beachtet werden müssen?
Der durch die Blutspende bedingte Flüssigkeitsverlust wird innerhalb von 24 Stunden wieder ausgeglichen. In dieser Phase ist es wichtig, genügend zu trinken. Auch grössere Anstrengungen sollten in diesem Zeitraum nicht unternommen werden.

Was passiert mit meinem Blut danach?
Nach der Blutentnahme wird die Spende verarbeitet, das heisst in ihre Bestandteile aufgeteilt: in rote Blutkörperchen, Blutplättchen und Plasma. Dies hat den Vorteil, dass die Produkte einer einzigen Blutspende mehreren Patienten helfen können. Die Patienten erhalten gezielt nur diejenigen Bestandteile des Blutes, die sie benötigen. Nach der Aufteilung wird jedes Blutprodukt getestet. Wenn die Freigabe der Produkte erfolgt ist, werden die Bestellungen an die Spitäler ausgeliefert.

Wie sieht die aktuelle Lage der Blutreserven in der Schweiz aus?
Momentan sind landesweit noch genügend Blutreserven vorhanden, um die Versorgung sicherzustellen. In einigen Regionen kann es immer mal wieder zu Engpässen kommen (Ferien oder Grippezeit). Dank der Hilfe aus anderen Regionen der Schweiz kann der Bedarf dennoch gedeckt werden, und die regionalen Blutspendedienste rufen ihre Spenderinnen und Spender gezielt auf, ihr Blut zu spenden.

Auf Ihrer Website findet man den Schweizer Blutspendebarometer. Was sagt dieser Barometer aus?
Im Blutspendebarometer sehen Sie jederzeit, welche Blutgruppe gerade benötigt wird. Somit können Sie Ihren Blutspendetermin genauer mit Rücksicht auf den aktuellen Bedarf in der Schweiz planen.

Wie viele Blutreserven braucht es täglich?
In der Schweiz werden jeden Tag rund 700 Blutspenden benötigt.

Wo können sich Interessierte über die Blutspende informieren und anmelden?
Auf unserer Website www.blutspende.ch. Dort finden Sie mehr Informationen rund um die Blutspende sowie die Adressen und Termine für eine Blutspende bei den regionalen Blutspendediensten.

Weshalb ist es wichtig, Blut zu spenden, und wem hilft das Blut?
Blutspenden werden täglich benötigt, um Krebserkrankte, Unfallopfer oder Menschen mit Blutkrankheiten ärztlich zu behandeln. Doch nur 2,5 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz spenden regelmässig Blut.

Haben Sie weitere Tipps für Personen, die Blut spenden möchten?
Da die Spitäler jeden Tag auf neue Blutspenden angewiesen sind, freuen wir uns sehr, wenn viele Menschen sich solidarisch zeigen und zur Blutspende kommen. Ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass die Blutspende keine schmerzhafte Angelegenheit ist. Man fühlt sich nachher sehr gut, weil man eine gute Tat vollbracht hat und Leben retten konnte.


Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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