Die Speiseröhre (Ösophagus) stellt die Verbindung zwischen Mund und Magen her und ist ein ca. 25-30 cm langer, mit einer Pflasterstein ähnlichen Schleimhaut (Plattenepithel) ausgekleideter Muskelschlauch. Durch diesen Muskelschlauch wird die Nahrung mit einer Geschwindigkeit von bis zu vier Zentimetern pro Sekunde durch wellenförmige Wandbewegungen in den Magen befördert. Durch den unteren Ösophagussphinkter (Verschlussmachanismus) wird die Speiseröhre vom Magen getrennt.
Dieser Schliessmuskel entspricht einem Ventilmechanismus, der den Inhalt der Speiseröhre in den Magen ungehindert passieren lässt, jedoch kein Zurückfliessen von Mageninhalt in den Ösophagus zulässt.
Wenn saurer Magensaft zu häufig in die Speiseröhre zurückfliesst, treten Schmerzen im Oberbauch und/oder hinter dem Brustbein auf (Magenbrennen). Diese Erkrankung nennt man Refluxkrankheit. Kommt noch eine Entzündung der Schleimhaut dazu, spricht man von Refluxösophagitis (Reflux=Rückfluss, Ösophagitits= Speiseröhrenentzündung).
Die Entzündung tritt in den unteren Abschnitten der Speiseröhre auf, da diese direkt an den Magen grenzen. Bei jahrelang dauernder Refluxkrankheit kann es zu einer Umwandlung der normalen Oesophagus-Schleimhaut (Plattenepithel) in eine Schleimhaut vom Magentyp (Zylinderepithel) kommen. Diese veränderte Schleimhaut stellt eine Vorstufe (Präkanzerose) zu einem möglichen Speiseröhrenkrebs dar. Diese veränderte Schleimhaut nennt man Barrett- Mukosa und eine Speisröhre mit dieser Veränderung einen Barrett-Ösophagus.
Wenn der Verschlussmechanismus zwischen Speiseröhre und Mageneingang nicht funktioniert, kommt es zum Zurückfliessen von Mageninhalt in die Speiseröhre und damit zur Refluxkrankheit mit Magenbrennen, Schmerzen hinter dem Brustbein oder auch zu Schmerzen beim Schlucken. In ca 30-40% der Fälle entsteht eine Refluxösophagitis.
Es gibt mehrere Faktoren, die die Entstehung einer Refluxkrankheit begünstigen:
Sehr charakteristische Zeichen für eine Refluxkrankheit sind brennende Schmerzen hinter dem Brustbein und/oder Oberbauch (Magen- oder Sodbrennen). Es ist ein Gefühl, wie wenn von der Mitte des oberen Bauches bis hinter das Brustbein aufsteigend ein Feuer brennen würde. Oft kommen die Schmerzen ein paar Stunden nach dem Essen oder treten nachts auf, wenn der Betroffene liegt. Manchmal reicht auch das Trinken von sauren Flüssigkeiten (wie zum Beispiel Fruchtsäfte, Wein, Salatsaucen), um Beschwerden hervorzurufen.
Alarmsymptome, bei denen auf jeden Fall weitere Abklärungen erfolgen müssen:
Zur Diagnose einer Speiseröhrenentzündung werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:
Der Goldstandard in der Behandlung der Refluxkrankheit ist die medikamentöse Therapie. Die operative Behandlung sollte nur sehr zurückhaltend angewendet werden, da sie im Gegensatz zur medikamentösen Therapie in ca. 20-25% der Patienten Nebenwirkungen hat und im Langzeitverlauf auch nicht billiger ist als Medikamente.
Leider ist die schwere Refluxkrankheit meist eine chronische Erkrankung und braucht daher häufig eine Langzeit-Behandlung.
Durch die Operation (Fundoplicatio) wird der Verschlussmechanismus am Mageneingang wieder hergestellt. So kann das Zurückfliessen des Magensaftes wirksam verhindert werden.
Wenn sie nur selten und leichte Refluxsymptome (Magenbrennen, Aufstossen von saurem Mageninhalt) haben, helfen oft einige einfache Massnahmen wie:
Auf Therapien sprechen die meisten Menschen sehr gut an. Immer wiederkehrende Speiseröhrenentzündungen bergen die Gefahr, dass betroffene Zellen der Speiseröhre entarten, das heisst bösartig werden und sich ein Speiseröhrenkrebs entwickelt.
Auch kann es zu Narbenbildung kommen und damit zu einer Einengung der Speiseröhre. Im Extremfall kann dann das Essen schwierig werden, da die Nahrung in der verengten Stelle stecken bleibt.
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