Bei der Hodenentzündung (Orchitis) handelt es sich um eine Infektion, meistens durch Viren oder Bakterien ausgelöst. Oft entsteht die Orchitis als Begleitentzündung eines andern Infektes (z.B. einer Mumps- oder Windpocken-Infektion).
Häufig entwickelt sich eine Hodenentzündung aus einer Nebenhodenentzündung oder umgekehrt; man spricht dann von einer Hoden-Nebenhodenentzündung (Epididymorchitis).
Meistens erkranken erwachsene Männer an einer Hodenentzündung, vor der Pubertät kommt es selten zu einer Hodenentzündung.
Bei rascher und konsequenter Behandlung heilt eine Hodenentzündung ohne Folgen ab. In schweren Fällen kann es durch Schädigung des Hodengewebes zur Unfruchtbarkeit (Sterilität) kommen.
Ursachen einer Hodenentzündung können sein:
Wahrscheinlich gelangen die Viren von ihrem Ursprungs-Infektionsort über die Blutbahnen in die Hoden.
Eine bakterielle Hodenentzündung kann aus einer Harnröhrenentzündung oder Prostataentzündung heraus entstehen. Aber auch bei andern Infektionen können Bakterien über die Blutbahnen in die Hoden gelangen und im schlimmsten Fall eine eitrige Entzündung hervorrufen.
Beschwerden, die auf eine Hodenentzündung hindeuten können, sind unter anderem:
Zur Diagnose einer Hodenentzündung werden verschiedene Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:
Bei starker Schwellung oder bei Eiterbildung im Hoden (Abszess) muss operiert werden.
In der Regel heilt eine Hodenentzündung bei richtiger und konsequenter Behandlung, ohne Folgen, nach wenigen Tagen wieder ab.
Infolge eines Entzündungsprozess kann Hodengewebe zerstört werden, es kommt zur sogenannten Hodenatrophie (Hodenschrumpfung). Folge: Unfruchtbarkeit (Sterilität).
Häufig kommt es bei einer Hodenentzündung gleichzeitig zu einer Nebenhodenentzündung = Hoden-Nebenhodenentzündung (Epididymorchitis). Das Krankheitsbild Nebenhodenentzündung wird separat beschrieben.
Bei einer Hodenentzündung besteht die Gefahr einer Abszess-Bildung (häufig nach einer Syphilis-Infektion). Hier muss der Eiter operativ entleert werden.
Falls die Kinderinfektionen Mumps, Masern und Röteln nicht durchgemacht wurden, sollte der pubertierende Junge bis zum 15. Altersjahr geimpft werden. Die durchgemachte Krankheit oder die Impfung hinterlässt eine lebenslange Immunität.
Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen bietet allein das Kondom.
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