Behandlung einer Rauchvergiftung: Was der Chefarzt sagt



Therapie

Notfallratgeber

Quelle: TCS Info Feed


Die bei weitem häufigste Todesursache bei Bränden ist eine Vergiftung durch Rauchgas. Beteiligt ist vor allem Kohlenmonoxid, das bei Feuer mit geringer Luftzufuhr entsteht. Die meisten der Brandopfer sterben nachts im Schlaf. Die Menschen werden durch das geruchlose Kohlenmonoxid bewusstlos, bevor sie fliehen können.

Prof. Dr. med. Aristomenis Exadaktylos, Chefarzt und Klinikdirektor Universitäres Notfallzentrum (Inselspital Bern), zum Thema Rauchvergiftung.

Herr Exadaktylos, welches sind die Symptome einer Rauchvergiftung?
Es gibt keine «klassische» Rauchvergiftung. Die Gefährlichkeit hängt von der Zusammensetzung des Brandgutes und von der Menge ab. Rauch kann von ungefährlich bis hochgiftig sein, da es eine Mischung aus den unterschiedlichsten Partikeln darstellt. Die Symptome reichen von Unwohlsein, Kopfschmerzen, starken Hustenattacken und Atemnot bis hin zum Koma. Grundsätzlich unterscheidet man:

  • Stickgase (u.a. Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Blausäure etc.). Diese Gifte kommen auf «leisen Sohlen» und haben eine geringe Reizwirkung – also man bemerkt diese nicht oder zu spät. Diese Gase haben aber eine hohe Toxizität und sind sogar tödlich.
  • Reizgase (Chlorgas, Schwefeloxide etc.). Diese Gase haben eine hohes Reizpotential (starker Husten), sind aber seltener tödlich.
  • Flüchtige Pyrolysegase (Benzol, Ether etc.). Diese bemerkt man am Anfang gar nicht, sie führen aber bei langer Exposition zu Organschäden (vor allem Industriearbeiter sind betroffen).
  • Feste Rauchgasbestandteile (Russ) – diese können langfristig unter anderem zu Krebs führen.

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

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