Hautkrebsrisiko: Ab wann wird das Sonnenbaden zur Gefahr?



Krankheiten

Quelle: TCS MyMed


Prof. Dr. med. Robert Hunger und Prof. Dr. med. Luca Borradori, von der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie am Inselspital Bern, geben Auskunft.

Herr Hunger, im Sommer probieren viele Leute durch ausgiebiges Sonnenbaden eine schöne Bräune zu erlangen. Doch was passiert mit der Haut, wenn sie braun wird?
Die ultraviolette Strahlung der Sonne (UVA und UVB) erzeugt eine Bräunung der Haut. Dabei wird in der Haut mehr vom schwarzen Farbstoff Melanin produziert. Damit schützt sich die Haut vor dieser krebserregenden Strahlung.

Oft hört man, dass eine Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor den Bräunungsprozess verlangsamt. Stimmt das?
Ja, das stimmt. Je höher der Schutzfaktor, desto weniger UV-Strahlung erreicht die Haut und desto weniger Melanin muss zum Schutz vor dieser UV-Strahlung produziert werden.

Ab wann wird das Sonnenbaden zur Gefahr für die Gesundheit?
Es gibt hier keine allgemeingültige Regel. Aber wer sich nicht vor der gefährlichen ultravioletten Strahlung der Sonne schützt, schädigt die Haut und seine Gesundheit. Das heisst je mehr man sonnenbadet, desto höher ist das Hautkrebsrisiko.

Welche Schäden nimmt die Haut bei einem Sonnenbrand und kann sich die Schädigung vollständig regenerieren?
Es kommt zu einer rasch auftretenden Rötung, eventuell sogar zu Blasenbildung. Diese akuten Veränderungen heilen rasch wieder ab. Es kommt aber auch zu einer Schädigung der Erbsubstanz der Hautzellen und dies kann zur Entstehung von Hautkrebs führen. Zusätzlich werden auch die elastischen Fasern der Haut geschädigt, dies führt zu einer vorzeitigen Alterung der Haut.

Stimmt es, dass die Sonne den Hautalterungsprozess beschleunigt?
Ja, die UV-Strahlung der Sonne ist nicht nur krebserregend, sondern führt auch zu einer vorzeitigen Alterung der Haut.

Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Sonnenbaden und der Entstehung von Hauttumoren?
Die UV-Strahlung der Sonne ist krebserregend und je mehr man sich ihr ungeschützt aussetzt, desto grösser ist das Risiko für die Entstehung von Hauttumoren/Hautkrebs.

Wie stark kann die Sonne die Bildung von Hauttumoren begünstigen?
Das hängt einerseits vom Hauttyp ab (hellhäutige Personen haben ein viel höheres Risiko als dunkelhäutige) und von der Belastung mit UV-Strahlung.

Heute stehen den Konsumenten dutzende Sonnenschutzmittel zur Verfügung. Wie wählt man das richtige Produkt?
Wichtig ist, dass das Produkt einen genügend hohen Schutzfaktor für UVB und UVA enthält. Die in der Schweiz vertriebenen verschiedenen Sonnenschutzmittel entsprechen alle den hohen Anforderungen, die durch die Regulatoren vorgegeben sind. Sie unterscheiden sich jedoch in der Zusammensetzung. So gibt es fettige und fettfreie Zubereitungen oder gewisse Produkte sind parfümiert und andere nicht. Je nach Hauttyp und persönlichen Vorlieben muss man die entsprechenden Produkte wählen.

Die Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie am Inselspital Bern bietet für Patienten und deren Angehörigen Sonnenschutz-Schulungen an. Das Team der Klinik, bestehend aus Spezialisten der Bereiche Medizin und Pflege, informiert anlässlich dieser Sprechstunde umfassend über das korrekte Verhalten in den Sommermonaten, bei Sonnenexposition und den optimalen Gebrauch von Sonnenschutzmittel. Dies ist besonders wichtig bei Patienten mit stark erhöhtem Hautkrebsrisiko wie Personen mit einer Schwäche des Immunsystem wie bei Organ-transplantierten Patienten, Personen mit starker Sonnen-indizierte Hautschädigung oder Personen mit ganz heller Haut und Sommersprossen.

www.dermatologie.insel.ch/de/patienten-und-besucher/patienteninformationen/patientenschulungen/sonnenschutzschulung/

Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.

Diese Website verwendet Cookies – nähere Informationen dazu und zu Ihren Rechten als Benutzer finden Sie in unserer Datenschutzerklärung am Ende der Seite. Klicken Sie auf „Ich stimme zu“, um Cookies zu akzeptieren und direkt unsere Website besuchen zu können.