Karotis-Druckversuch (Karotissinus-Massage)



Krankheiten

Quelle: Mediscope


Untersuchungsmethode

Was ist ein Karotis-Druckversuch

Beim Karotis-Druckversuch drückt bzw. massiert der Arzt mit den Fingern die Halsschlagader zuerst auf der einen Seite des Halses und danach auf der anderen Seite, während gleichzeitig ein EKG geschrieben wird. Durch diese Karotissinus-Massage verlangsamt sich der Herzschlag und der Blutdruck sinkt etwas ab. In den Halsschlagadern befinden sich nämlich spezielle Nervensensoren, die mithelfen, den Blutdruck zu regulieren. Sind die Sensoren allerdings zu empfindlich, kann es durch den Druck von aussen (auch z.B. beim Rasieren oder durch einen engen Hemdkragen) zu einem übermässigen Kreislaufreflex mit verlangsamten Herzschlag und Blutdruckabfall kommen. Dies kann zu Schwindelanfällen oder Ohnmachtsanfällen (Synkopen) führen. Mit dem Karotis-Druckversuch wird geprüft, ob die Nervensensoren am Hals übersensibel sind.



Der Karotis-Druckversuch ist eine Untersuchung aus der Kardiologie, einem Teilgebiet der Inneren Medizin.



Bedarf es einer speziellen Vorbereitung auf die Untersuchung

Der Karotis-Druckversuch kann ohne spezielle Vorbereitung durchgeführt werden.



Was wird vor der Untersuchung abgeklärt

Vor einem Karotis-Druckversuch wird eine Verengung der Halsschlagadern ausgeschlossen, da es sonst durch den Druck zu Durchblutungsstörungen des Gehirns kommen kann. Dazu werden beide Halsschlagadern mit dem Stethoskop abgehört, denn stärkere Verengungen führen zu Verwirbelungen des Blutflusses, die mit dem Stethoskop hörbar sind. Ansonsten sind keine speziellen Abklärungen notwendig.



Wie wird ein Karotis-Druckversuch durchgeführt

Die Untersuchung erfolgt im Liegen. Nachdem der Patienten an das EKG-Gerät angeschlossen wurde, drückt der Arzt mit den Fingern für mehrere Sekunden auf die Halsschlagader der einen Halsseite und beobachtet dabei am EKG-Monitor wie die Herzfrequenz reagiert. Passiert auf der einen Seite nichts, wird auch auf der anderen Seite auf die Halsschlagader gedrückt, ebenso unter ständiger Beobachtung der Herzfrequenz. Normalerweise führt der Druck auf die Halsschlagader nur zu einer geringen Verlangsamung des Herzschlages und der Patient spürt ausser einem etwas unangenehmen Druck auf den Hals nichts. Bei einem zu sensiblen Kreislaufreflex verlangsamt sich der Herzschlag deutlich und dem Patienten wird schwindelig. Noch bevor es zur Ohnmacht kommt, löst der Arzt den Druck am Hals.



Wann wird ein Karotis-Druckversuch eingesetzt

Der Karotis-Druckversuch dient in erster Linie zur Abklärung von Schwindel oder Ohnmachtsanfällen (Synkopen), wenn ein zu sensibler Kreislaufreflex der Halsschlagadern vermutet wird. Die Untersuchung wird auch angewendet, um bestimmte Formen von Herzrasen von anderen Herzrhythmusstörungen zu unterscheiden. Ausserdem kann die Karotis-Sinusmassage zur Behandlung von Herzrasen genutzt werden, um den viel zu schnellen Herzschlag zu bremsen.



Hat der Karotis-Druckversuch Risiken oder Nebenwirkungen

Bei einem zu sensiblen Kreislaufreflex kann sich durch den Druck auf die Halsschlagader der Herzschlag stark verlangsamen, manchmal sogar kurz stehenbleiben. Dabei tritt Schwindel auf, zur Ohnmacht kommt es jedoch selten.


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