Grundsätzlich ist zwischen Allergie und Unverträglichkeit (Intoleranz) zu unterscheiden.
Bei einer Nahrungsmittelallergie besteht eine spezifische Überempfindlichkeit gegenüber körperfremden Stoffen. Ein wiederholter Verzehr bestimmter Lebensmittel bzw. deren Inhaltsstoffe führt zu einer Antigen-Antikörper-Reaktion. Das heisst, eine echte Nahrungsmittelallergie beruht auf immunologischen Mechanismen.
Lebensmittelunverträglichkeiten, sogenannte Pseudoallergien, gleichen in ihrem klinischen Bild häufig den echten Lebensmittelallergien. Sie haben aber keinen immunologischen Ursprung, das heisst der Körper bildet keine Antikörper.
Was selbst viele erfahrene Allergiker nicht wissen: Die plötzliche Unverträglichkeit gegen bestimmte Nahrungsmittel ist keine neue Allergie, sondern die Reaktion auf ein bekanntes Allergen in einer anderen "Verpackung". Experten sprechen dann von einer so genannten "Kreuzreaktion". Ursache für eine solche Kreuzallergie sind Substanzen, die in bestimmten Lebensmitteln enthalten sind und die eine Verwandtschaft mit den Allergieauslösern (z.B. Pollen) aufweisen.
Jemand leidet an einer Birkenpollen-Allergie. Die Aufnahme gewisser Lebensmittel kann eine allergische Reaktion auslösen, weil diese Lebensmittel sehr ähnliche Stoffe beinhalten wie die Birkenpollen.
Jeder Mensch kann jederzeit eine Allergie auf irgend einen Stoff entwickeln.
Häufige Auslöser sind:
Allergiker sollten bei verpackten Lebensmitteln und Fertiggerichten (auch bei Teigen, Broten, Fertigsalaten etc.) die Liste der Inhaltsstoffe lesen. Soja z.B. kann sich verstecken in Brot und Kuchen, Fertiggerichten, Softeis und Fruchtsäften. Bezeichnungen wie "Pflanzliches Protein", "Emulgator Lecithin" oder "pflanzliches Öl" deuten ebenfalls auf Soja hin.
Beschwerden treten am häufigsten an der Haut, den Atemwegen und am Magen-Darmtrakt auf:
Die gefährlichste Reaktion auf Allergene ist der anaphylaktische Schock (Notfall). Bereits kleinste Mengen des Allergens können unmittelbar nach Kontakt folgende Reaktionen auslösen:
Typischerweise treten die Symptome nach 6 bis 8 Stunden auf; verzögerte Haut-Reaktionen können aber bis zwei Tage später noch auftreten.
Allergiker sollten die bekannten Allergien in einem Allergiepass aufführen!
Zur Diagnose der Nahrungsmittelallergie werden verschiedenen Untersuchungen und Abklärungen durchgeführt. Dazu gehören unter anderem:
Falls das Allergen (Nahrungsmittel) bekannt ist, muss es gemieden werden.
Bei einigen Allergien kann eine Hyposensibilisierungskur (auch als Desensibilisierung oder Immuntherapie bekannt) durchgeführt werden. Bei dieser Methode wird der Körper langsam an den allergieauslösenden Stoff gewöhnt. Zuerst werden ganz kleine Mengen des Allergens verabreicht, später wird die Dosis schrittweise erhöht. Wichtig ist, dass in der Behandlungszeit keine antiallergischen Medikamente eingenommen werden.
Bei akuten schweren allergischen Reaktionen müssen Sie einen Notarzt rufen. Siehe oben unter Beschwerden: Anaphylaktischer Schock
Die auslösenden Nahrungsmittel müssen strikt gemieden werden, da selbst kleinste Mengen eine allergische Reaktion auslösen können. Fertigprodukte und Gewürzmischungen sollten Allergiker meiden, sofern deren Bestandteile nicht genau überprüft werden können.
Neueren Studien zur Folge sind gestillte Kinder besser vor Allergien geschützt; die Muttermilch selber enthält wichtige Schutzstoffe.
Verwenden Sie diese Informationen nicht als alleinige Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen. Fragen Sie bei gesundheitlichen Beschwerden Ihren Arzt oder Apotheker. Surfen im Internet ersetzt den Arztbesuch nicht.
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