Therapie (Behandlung)
Bis heute ist Multiple Sklerose nicht heilbar. Es werden verschiedene Behandlungsmethoden eingesetzt um Symptome zu lindern, die Verschlechterung der Erkrankung zu hemmen, Schübe abzuschwächen oder sogar zu verhindern.
Medikamentöse Basistherapie
Für eine Langzeittherapie stehen heute verschiedene Medikamente zur Verfügung:
- Interferone: Interferone sind natürliche im Körper vorkommende Eiweisse (Proteine), die Botschaften zwischen den Zellen vermitteln und eine wichtige Rolle im Immunsystem spielen. Sie wirken entzündungshemmend und helfen so der Stabilisierung oder Verlangsamung der Entwicklung einer MS.
- Immunglobuline: Immunglobuline sind Eiweisse im Blut, die als Antikörper an den Immunreaktionen des Körpers beteiligt sind. Über den Erfolg einer Dauerbehandlung mit Immunglobulinen weiss man heute noch wenig.
- Glatirameracetat: wird vor allem bei Patienten mit geringen Beschwerden eingesetzt.
- Immunsuppressiva: Immunsuppressiva sind Medikamente, welche die Immunabwehr unterdrücken.
Auf dem Gebiet der MS wird viel geforscht. Weitere Medikamente sind zur Zeit noch in der Evaluationsphase.
Behandlung des akuten Schubs
Hier werden vorwiegend entzündungshemmende Medikamente eingesetzt (Kortison, Glukokortikoide).
Behandlung der Begleitsymptome bei der Multiplen Sklerose
Zur Erhaltung der Lebensqualität müssen Begleitsymptome wie Sehstörungen, Müdigkeit (Fatigue), Muskelverkrampfungen oder Muskellähmungen, Zittern, Schwindelgefühle, Störungen der Harnwege, Schmerzen, Verlust der Libido oder Depressionen sorgfältig beobachtet und gezielt behandelt werden.
Hier können Medikamente oder alternative Behandlungsmethoden wie Bewegungs- und Koordinationstraining, Massagen, Entspannungstherapien, Beckenbodentraining oder Akupressurtherapien etc. hilfreich sein. Eine psychotherapeutische Unterstützung ist ebenso wichtig.