+++UPDATE, 4. März 2020+++
Die Klinik für Infektiologie Inselspital zusammen mit der Telenotfallmedizin des Universitären Notfallzentrums hat einen einfachen Online-Test realisiert, bei welchem eine strukturierte Anamnese/Abfrage der Kriterien erfolgt, welche vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) definiert wurden, um eine korrekte Abklärung bezüglich Coronavirus COVID-19 sicherzustellen.
Änderungen der BAG Guidelines werden schnellstmöglich übernommen. In 4 Fragen werden die Guidelines des BAG aufgearbeitet und die entsprechende Empfehlung des BAG vorgeschlagen. Dies kann Hausärzten und Patienten helfen, die jeweils aktuellen BAG Empfehlungen anzuwenden.
Hier geht es zum Test: www.coronatest.ch
Laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat das Referenzlabor für neu auftretende Viruserkrankungen (NAVI) in Genf in der Schweiz in 58 Fällen Ansteckungen mit dem neuen Coronavirus bestätigt.
Meldungen zu Erkrankungen liegen vor aus den Kantonen: Aargau, Baselland, Basel-Stadt, Bern, Freiburg, Genf, Graubünden, Schwyz, Tessin, Waadt, Wallis und Zürich. Alle Erkrankten sind isoliert. Die Gesundheitsbehörden benachrichtigen enge Kontaktpersonen.
Bisher wurden mehr als 2200 Personen mit Verdacht auf das neue Coronavirus negativ getestet (alle Laboratorien zusammengenommen). Dabei wurden Abstriche aus Nase und Hals in Diagnose-Labors untersucht. Mehrere Personen sind in ihrem Wohnkanton in Quarantäne. Sie müssen in ihrer Wohnung bleiben und den Kontakt zu anderen vermeiden.
Kann man sich in der Schweiz mit dem neuen Coronavirus anstecken?
In der Schweiz wurden laut BAG Ansteckungen mit dem neuen Coronavirus bestätigt. Weitere Ansteckungen sind möglich. Um eine Verbreitung möglichst zu verhindern, werden die Erkrankten isoliert. Alle, die zu einer erkrankten Person engen Kontakt hatten (weniger als 2 Meter Abstand während mehr als 15 Minuten), müssen zwei Wochen in Quarantäne bleiben. Das Risiko, sich in der Schweiz mit dem neuen Coronavirus anzustecken, ist aufgrund dieser Massnahme derzeit moderat.
Was müssen Sie tun, wenn Sie mit einer mit dem neuen Coronavirus infizierten Person Kontakt hatten?
Hatten Sie engen Kontakt (Abstand von weniger als 2 Meter während mehr als 15 Minuten) mit einer Person, die mit dem neuen Coronavirus infiziert ist? Dann melden Sie sich umgehend telefonisch bei der Ärztin, beim Arzt oder in einem Spital. Die kantonalen Gesundheitsbehörden werden danach einschätzen und entscheiden, ob in Ihrem Fall eine Quarantäne erforderlich ist. Eine Quarantäne ist nötig, um die weitere Verbreitung des Virus zu vermeiden. Denn Sie könnten andere anstecken, auch wenn Sie noch keine Symptome wie Fieber, Husten oder Atembeschwerden haben.
Kann das neue Coronavirus via Lebensmittel übertragen werden?
Eine Übertragung des neuen Coronavirus durch Lebensmittel auf den Menschen ist bis jetzt laut BAG nicht bekannt.
Können Haustiere das neue Coronavirus in der Schweiz verbreiten?
Es gibt laut BAG keine Hinweise auf das neue Coronavirus bei Haustieren (Hunden, Katzen etc.) oder in der Schweiz häufig vorkommenden Nutztieren. Der Ursprung des Virus ist noch nicht bestimmt. Daher können wir momentan nicht einschätzen, welche Tierart – wenn überhaupt – betroffen sein könnte. Es gelten die üblichen Hygienemassnahmen wie beispielsweise Hände gründlich waschen nach Kontakt mit Tieren.
48 000 Menschen wieder geheilt
In Italien gibt es 2502 bestätigte Coronavirus-Fälle, davon sind 79 Menschen verstorben. Wie für alle vom Coronavirus betroffenen Länder und Regionen gilt auch für Italien: Reisende sollen sich über die lokale Situation informieren. China und mehr als 70 weitere Länder oder Regionen bestätigten Ansteckungen mit dem neuen Coronavirus.
Weltweit sind mehr als 90 000 Ansteckungen mit dem neuen Coronavirus gemeldet. Für die meisten Menschen verläuft die Krankheit mild. Jedoch können vor allem ältere Personen schwer erkranken. 3118 Menschen verstorben; 175 Personen starben ausserhalb des chinesischen Festlands. Insgesamt sind mehr als 48 000 Menschen wieder geheilt.
Grünes Licht für Impfstoff-Tests
Die US-Arzneimittelzulassungsbehörde FDA hat nach Angaben von Gesundheitsminister Alex Azar grünes Licht für erste klinische Tests eines potenziellen Impfstoffs gegen das Coronavirus gegeben. Das sagte Azar am Dienstag nach einem Besuch des Nationalen Gesundheitsinstituts in Bethesda (Maryland) mit US-Präsident Donald Trump und dem Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci. Fauci betonte, damit ändere sich nichts am bisherigen Zeitplan für einen möglichen Impfstoff: «Der ganze Prozess wird mindestens ein oder eineinhalb Jahre dauern.»
Weltbank stellt Milliarden-Soforthilfe bereit
Die Weltbank hat Soforthilfen in Höhe von zwölf Milliarden Dollar im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie angekündigt. Damit sollten Staaten bei der Bewältigung der medizinischen und wirtschaftlichen Folgen des Ausbruchs unterstützt werden, sagte Weltbank-Präsident David Malpass am Dienstag. Es gebe noch viele Unbekannte im Zusammenhang mit dem Virus, möglicherweise werde noch viel mehr Hilfe benötigt. Malpass rief die Länder dazu auf, sich auf regionaler und internationaler Ebene bei ihren Bemühungen abzusprechen.