Therapie (Behandlung)
Stabile Beckenbrüche müssen in der Regel nicht operiert werden. Meist reichen Bettruhe, für eine kurze Zeit, sowie eine möglichst frühe Mobilisierung (Physiotherapie etc.) aus.
Eiswickel helfen Schwellungen und Blutergüsse zu reduzieren. Bei Schmerzen können Schmerzmittel verordnet werden.
Bei älteren Menschen sollen individuelle Massnahmen ergriffen werden, um weitere Stürze zu verhindern.
Zum Beispiel:
- Anpassungen der Wohnsituation: Teppiche und andere Stolperfallen entfernen, Schwellen ausgleichen, Lichtverhältnisse verbessern etc.
- Augenärztliche Untersuchung und entsprechende Anpassung des Sehvermögens mit Brillen
- Muskelaufbau
- Gutes stabiles Schuhwerk
- Medikamente mit Arzt besprechen und ev. anpassen
Bei instabilen Beckenbrüchen muss der Beckenring chirurgisch wieder stabilisiert werden. Die Art und das Ausmass der chirurgischen Behandlung hängen von weiteren Verletzungen ab:
Mögliche operative Eingriffe sind:
- Notfallmässige Stabilisierung des Bruches, meist durch eine äussere Fixation, danach innere Fixation der Knochen mit Platten oder Schrauben
- Bei schwerwiegendem Beckenbruch mit starker Blutung wird eine sogenannte Beckenzwinge notfallmässig eingelegt.
Mögliche Komplikationen und Verlauf
In der Regel ist der Heilungsverlauf auch bei einem instabilen Beckenbruch relativ gut. Nach der Operation ist eine mehrwöchige Bettruhe notwendig, mit anschliessender physiotherapeutischer und physikalischer Rehabilitation.
Wie nach allen operativen Eingriffen kann es aber zu Wundheilungsstörungen, Nachblutungen oder Infektionen kommen. Diese müssen zusätzlich behandelt werden.
Bei Nervenschädigungen, die die Darm- oder Harnblasenfunktion betreffen, kann es zu einer Stuhl- oder Harn-Inkontinenz kommen. Beim Mann kann - infolge innerer Verletzungen - eine eingeschränkte sexuelle Funktion entstehen.